Von Praia da Bordeira nach Caceres/SpanienSoschönesanderPraiadaBordeiraist-langsamstörtunsdasewigeSchwankenunseresWagensimstürmischenWind, undbeiderSalzgischtinderLuftsehenwirgeradezu,wiesichunserVehikelinEisenoxydverwandelt!Wirstartenalsodurch nachLissabon."WerLissabonnichtgesehenhat,hatnochnichtsSchönesgesehen!"(AntónioNobre).Daskönnenwirleider nichtbestätigen,jedenfalls,soweitesdieAltstadtviertelbetrifft.SiesinddieHauptattraktion,aberlaut,schmutzig,dieHäuser sindsehrstarkmitGraffitiverunziert,undsiesinddemVerfallpreisgegeben,daoffensichtlichkeinoderzuwenigGeldinihre Renovierungengestecktwird.SelbstandenbekanntenPlätzenistdenverfallendenHäusernkeinnochsomaroderCharme mehrabzugewinnen!MarkanteLissabon-WahrzeichenwiedieSchrägaufzüge,diedenMenschendasmühsameErklimmen derhöhergelegenenStadtteileerleichterthaben,sind"gegenwärtigaußerBetrieb".Etwasansprechenderwirdeserst,wenn mandiekleinenGassenderStadtteile AlfamaundMourariaumdenBurgbergherumdurchstreift.UndvonderBurgbietetsich dannaucheingrandioserBlicküberdieStadt.AusderDistanzsiehtebenvielesschönerundansehnlicheraus!Trotzdem habenwireinstrammesBesichtigungsprogramm:dasJerónimuskloster,denTorredeBelém,dasDenkmalderEntdecker,die KircheSáoVicentedeFora.UndwirmachennatürlichdieNostalgietourmitderStraßenbahnlinie28.Undimweltbekannten Café"ABrasileira"mitseinerschönenklassischenInneneinrichtungtrinkenwirunsereninzwischenzurGewohnheit,jafast schonzumRitualgewordenen"Caféconleche". AuchdenberühmtenKirschlikör"Ginjinha"lassenwirunsineinerkleinenBar schmecken,indermanvondemsüßenZeugaufdemBodenbeinaheklebenbleibt.Undbekanntlichsiehtnacheinemoder zwei Gläschen die Welt und auch Lissabon gleich viel freundlicher aus!
WirverlassenLissabonRichtungNordwesten,undhinterPortalegrereisenwirwiedernachSpanienein.NachdemTrubelin LissabonziehtesunswiederindieNatur!AmRioAlburellfindenwireinenschönenruhigenNachtplatzaufeinerWiesevor einemFelsmassiv,aufdemsichDutzendevonAdlerntummeln.NichtsalsVogelgezwitscher,darunterdiefürdieVogelgröße erstaunlich schwächlichen Adlerstimmen und der Wind. Was für eine Wohltat!BereitsamnächstenTaggehtesweiter,dennwirbefindenunsendgültigaufderHeimfahrt.InCáceres,lautReiseführerein ruhigesStädtchen,legenwirnocheinmaleineEtappenpauseein,umdiezumWeltkulturerbeerhobeneAltstadt kennenzulernen.Von"ruhigemStädtchen"istjedochandiesemWochenendenichtszuspüren.Eswird"Fiestadelatapa" begangen.WegenÜberfüllungsämtlicherLokalegelingtesunsnurmitEngelsgeduldundStimmgewalt,andiese Köstlichkeitenheranzukommen.DankdiesesFesteshabenwirdasGlück,verschiedeneVolkstanzgruppeninihrenTrachten zusehen.UndderBesuchderAltstadt,dienochvollständigvoneinerFestungsmauerumgebenist,istnichtnurwegender Paläste,Kirchen,PlätzeundTürmesehrschön!GeradezuunwirklichisthierdieRuheimVergleichzudembrausenden Fiesta-TrubelindenäußerenStadtbezirken.Und–die AltstadtgehörtdenStörchen,dieüberallaufdenTürmenundDächern zu Hunderten ihre Nester gebaut haben – manchmal in gefährlicher Schräglage.
Morgen geht es weiter Richtung Heimat. Bis zum nächsten Mal!Bettina & Rolf