Von Hamburg über Tilbury/GB nach Antwerpen/BNach21/2Monatenanstrengender,nervenaufreibenderundvorallemauchsehrumfangreicherVorbereitungenistesendlich soweit:Wir,dassindauchunsereFreundeMarionundBernd,fahrenam24. August2007,,aneinemsonnigenFreitagmorgen zumOswald-Kai,Schuppen48,wowirunsereFahrzeugeeigenhändigimriesigenBauchder"RepubblicaArgentina" abstellen.UnsereaufKühlschranktemperaturheruntergekühlten,ansonstenrechtkomfortablenKabinenwerdenuns zugewiesen,unddannwirdauchschondieerstederüberreichhaltigenMahlzeitenserviert:italienischeKüche,schließlichsind wiraufeinemitalienischenSchiff!DannbeginntfürunsersteinmaldaslangeWarten,währendContainer,vorallemaberalte Autosverladenwerden.WirhabendieHoffnung,HamburgbeiNachteinmalvonBordeinesauslaufendenSchiffessehenzu können,fastschonaufgegeben,alsesgegen23hendlichlosgeht!TodmüdefallenwirweitnachMitternachtindieKojen. Am nächstenMorgensindwirirgendwoinderNordsee.TilburyinderThemse-Mündung,ca.40kmöstlichvonLondon,istder ersteZielhafendieserFrachtschiffreise. Anfänglichetwastrübe,beiruhigerSee,klartesimLaufedesVormittagsauf.Schnell stelltsichBordroutineein:Frühstücken,Lesen,Spanischlernen,Mittagessen,Lesen,Sport,Abendessen,Tagesbildausbeute sichten,abindieKoje.DieNachtverbringenwirinder ThemsemündungaufReede,umerstamnächstenMorgennacheinem zeitraubendenZentimeterarbeitsschleusenmanöverinTilburyanzulegen.Undjetztkommtunsallesschonbekanntvor: Container'reinund'raus, Autosdiesmalnur'rein.Warten,essen,lesenetc..Erstgegen2hmorgenslaufenwirwiederaus,um bereitsamspätenVormittagvorAntwerpenwiederAnkerfallenzulassen.UmunsherumliegensehrvieleSchiffealler Größen,diealleaufdieEinlauferlaubnisnachAntwerpenwarten!Erstnachfast48haufReedelaufenwirendlichimHafen ein,undwirkönnenunserenerstenLandausflugmachen. Antwerpengefälltunsgut,undpflastermüdekehrenwirabendszum Schiff zurück.BeimEinlaufeninAntwerpensindwirandemimFebruaranderKaimauergekentertenGrimaldi-Schiffvorbeigekommen- äußerstbeeindruckendsoeinaufderSeiteliegenderKoloss.Nochbeeindruckenderistzubeobachten,wie(zufälligerweise heute)miteinerVielzahlschwersterWinchendasSchiffgaaanzlangsammitca.4Grad/haufgerichtetwird.Immermehrvom veralgtenRumpfunddenebensobewachsenen AufbautentauchenausdemtrübenWasserauf.UnangenehmerNebeneffekt: kein Schiff darf den Bergungsbereich passieren. Wir sitzen also 'mal wieder fest.... und - Fotografieren ist verboten....!
Von Antwerpen über Vlissingen/NL, Le Havre/F nach Bilbao/SpanienAmnächstenMorgenliegtdie"RepubblicaGenova"aufgerichtetundstabilaufGrund,undwirkönnenAntwerpenendlich verlassen.UndnunnachLeHavre....!?Nein,diesesSchiffistwieeinMolkerei-LKW:anjederMilchkanne,sprich,anjedem Hafenwirdgehalten.EsgehtalsonachVlissingenindenNiederlanden,wowirerneut24hliegen.Aberdann,wirsind inzwischen1WocheaufSee(naja,anBord...),heißtes: AufnachLeHavre!WirlassendieSchelde-Mündunghinterunsund kommenindenEnglischenKanal.NachmittagsliegendieKreidefelsenvonDoverundCalaisanSteuer-bzw.Backbord.Wir liegenschonlangeindenKojen,alswirLeHavreanlaufen.AmnächstenTaghabenwirerstmalsRegenwetter,unddeshalb gehenwirtrotzder24hLiegezeitnichtanLand.4weiterePassagiereundihreWohnmobilekommenanBord.Leidersprechen sienurdieSprachederGrandeNation,wasKommunikationetwasschwierigmacht.DamitistdiePassagierlistenunkomplett: insgesamt5Paaremit5Wohnmobilen,vondenendreiYoghurtbecheràlaH....mobilsind.Mankannnicht'malanständig Allrad-Dieselmitdenenquatschen....!Nein!!Allesindsehrnett,undwirhabenunssehrbaldalsgemeinsamesFeindbild"Il Comodore",unserenreichlichverhaltensauffälligenKapitän,ausgewählt.EsdauertnurStunden,undjedernenntihn Voldemort!InderFolgenachtverlassenwirLeHavremitBilbao/NordspanienalsZiel.WirhabenerneutbestesWetterund SpaßanderDelfinschulemitca.100Tieren,dieunsaufderHöhevonBrestbegegnet.Ca.36hsindwirbisBilbaounterwegs undunsstehennachdemFestmacheneinigeStundenfüreinenLandgangzurVerfügung.DieStadtist,nun,sagenwir:nett. FürdasberühmteGuggenheim-MuseumfehltunsleiderdieZeit.Immerhinkönnenwirdieu.E.etwaszusehrindenHimmel gelobte Architektur von außen bewundern - und uns einmal wieder an Tapas gütlich tun!
Von Bilbao über Casablanca/Marokko, Dakar/Senegal, Banjul/Gambia, Conacry/Guineanach Freetown/Sierra LeoneInderNachtverlassenwirBilbaoRichtungCasablanca.DieBiskajamachtihremRufalleEhre:BeistrahlendblauemHimmel blästesfürchterlich,undesstehteineAchtungeinflößendeWelle.AlsbeimAbendessenallesvonallen (unverständlicherweisenichtmitSchlingerleistenversehenen)Tischenrutscht,sprechensichdiePassagieremitkühnen WitzchenMutzu.Denbrauchenwirauch,nachdembisherKlimaanlage,WasserversorgungundHerdausgefallensindundein kleinerBrandinderElektrozentralediebisherigeKrönungdesSpannungsbogensist.Solangsamhabenwiresnämlich herausgefunden:ZumindestdieTechnikbereiche,derenFunktionierenunserBordlebendirektbeeinflussen,sind-sagenwir- pflegebedürftig und müssen von der 29köpfigen Mannschaft aus Italienern und Philippinos immer wieder hergerichtet werden.InCasablancadürfenwirtrotzder24hLiegezeitwegenerhöhterHafen-Sicherheitsstufe2-eineFolgederTerroranschlägein derStadt-nichtvonBord.Esfolgen3langeTageaufSeeunterwegsnachDakar/Senegal.ZumerstenMalsehenwir FliegendeFische.GanzeSchwärmeerhebensichvordemSchiffflüchtendausdemWasser.DieTopshotsunterihnen schaffen Flugstrecken von 200 Metern, um bei der Landung allerdings ziemlich unelegant wieder ins Wasser zu plumpsen.InDakarmachenwirendlichwiedereinenLandausflug-einetypischwestafrikanische,geschäftigeStadt,fürderenBesuch einsolidesNervenkostümundidealerweiseauchetwasAfrikaerfahrunghilfreichsind.VorvielenJahrenendeteeineunserer Afrikaüberlandreisenhier,abernichts,reingarnichtskommtunsnachdieserlangenZeitirgendwiebekanntvor!Mit Ausnahme dervorderHafeneinfahrtliegendenInselGorée:SiewarbiszuBeginndes19.JahrhundertsSammelplatzfürdieausganz WestafrikaverschlepptenSklaven,dievonhieraufSchiffenindieZuckerrohrplantagenderNeuenWeltgeschafftwurden. Nachnurca.18hLiegezeitverlassenwirDakar,undnureinenKatzensprungund8hspätermachenwirindemwinzigen HafenvonBanjul/Gambiafest.WiderErwartendürfenwirhierebenfallsvonBord,unddas,waswirvonBanjulsehen,gefällt unsgut!Bunter,lebendiger,wenigerGroßstadtelendalsinDakar.DasBildändertsichrapide,alswir4Tagespäter,nach einemZwischenstoppinConakry/Guinea,wowirabernichtvonBorddürfen,inFreetown/SierraLeoneanLandgehen:Verfall, Schmutz,aberauchüberwiegendfreundlicheMenschensinddervorherrschendeEindruck.EinarmesLand,dasnochimmer mitdenFolgeneineslangenBürgerkriegskämpft.WährendunsinDakarzweiHandvoll,inBanjulimmerhinnoch2oder3 Europäer begegnet sind, sind wir in Freetown die einzigen Weißen weit und breit!NachunsererRückkehranBordhabenwirreichlichZeit,denmiteuropäischenAugengesehenarchaischenHafenbetriebzu beobachten:ca.100MenschenarbeitenmehrereTageanderEntladungeinesStückgutfrachtersmitReisausIndien- hoffentlichbleibensienochlangevondemStrebennachEffizienzverschont!Gegen Abendlaufenwirausundgehenaufdie langeReiseüberdenAtlantik.WirverlassenAfrikanichtohneWutimBauch:Wirhabenzuhautnaherlebt,wieder ZivilisationsschrottzuHauseingroßindustriellemMaßstabeingesammeltwird,umin(West)afrikawiederausgespucktzu werden.AbgewrackteBaumaschinen,LKWsundPKWs.Nicht,dasswiretwasNeuesgelernthätten,aber"Wissen"isteben etwasanderesals"Erleben"!EinHochaufunsereUmweltpolitiker,diedenwenigerBetuchtenzuHausedieälterenFahrzeuge zwangswegbesteuern,damitsieeinpaarTausendKilometerweitersüdlichohnedenHaucheinertechnischenPflegewieder reanimiertwerden!GottseidankhaltensichAbgasejastriktanLandesgrenzen....!WirhabendurchauseineMeinung,wiees sein könnte, doch die würde den Rahmen eines Reiseberichtes sprengen.
So,IhrLieben,daswaresersteinmalmitdemerstenTeilunseresBerichts!UmgleichetwasanEurerErwartungshaltungzu arbeiten:DienächstenBerichtewerdenetwasknapperausfallen(müssen),dennsoooovielMüßiggangbisLangeweilewiean Bord werden wir demnächst nicht mehr haben!Bis dahin grüßen Euch Bettina & Rolf(Tigre/Argentinien, im Oktober 2007)
Von Freetown über Vitória/Brasilien, Rio de Jaineiro/Brasilien, Santos/Brasilien, Montevideo/Uruguay, Zaraté/Argentinien nach Buenos Aires/ArgentinienEsfolgen6ereignisloseTagenaufSee.Nicht,dasswirtraurigüberdasrelativruhigeWetterwährenddergesamtenÜberfahrt gewesenwären,aberdereineoderandereDelfinwäredochnettgewesen!AbereinigewenigeFliegendeFischesindalles, wasderOzeanunsbietenwill.Manmusseseinmalerlebthaben:InvollkommenerDunkelheitanDeckzustehen,Nachtfür NachtkeineinzigesLicht,nichteinmaldaseinesanderenSchiffes,dazudasWissen,injederbeliebigenRichtungerstnach Tausenden von Kilometern wieder auf Land zu stoßen - gruselig!InVitóriainBrasilien,ca.400kmnördlichvonRiodeJaneiro,setzenwirunserenFußerstmalsaufsüdamerikanischenBoden -aberdieSymbolikbeeindrucktunsmehralsdieineinerschönenBerglandschafteingebettetenRiesenstadt,dievom HypermodernenbiszumSlumallesbietet.DieHafeneinfahrtallerdingsisteineKlassefürsich!Wunderschöne Felsformationen("Zuckerhüte"soweitdasAugereicht!),dienahezusenkrechtinsWasserabfallen,undandenenunser RiesenpottmitnurwenigenMetern Abstandlinksundrechtsvorbeimuss.EchterNervenkitzel,insbesondereinderNacht,als wirnachnur12hLiegezeitmitRiodeJaneiroalsZielwiederauslaufen!18hspätertauchtRiovorunsausdemDunstauf.In einerfantastischenBerglandschaftgelegen,landetdieHafeneinfahrtaufAnhiebaufPlatz2unserer Hafeneinfahrtfavoritenwertung!TrotzdemistRioeineEnttäuschung-weilwirnichtvonBordkönnen!Esistbereitsnach16h, alsImmigrationendlichvonBordgeht,undwirunserePässefüreinenLandganghabenkönnten!Zuspät,dennRiobeiNacht wollenwirunsbeiunseremErstbesuchnichtantun-dieWarnungenderCrew-MitgliedermitRio-Erfahrungsindziemlich handfest!UndsobleibtunsnurRiovonderWasserseiteundnachEinbruchderDunkelheit,beiherrlichen28Grad Lufttemperatur,miteinemGlasWeininderHandundBlickaufdiefunkelndeMetropole,überdieVor-undNachteileeiner Frachtschiffreise zu sinnieren.BereitsamfolgendenfrühenMorgenverlassenwirRiowieder.NachdemwirAfrikamitnahezuleerenAutodecksverlassen hatten,sindwirinzwischenwiederschwerbeladenmitVWs(GermanQuality)undFiats(ItalianQuality)ausBrasilienfür ArgentinienundUruguay.Nachnur11hund350kmsüdwestlichvonRioerreichenwirabendsunserennächsten BestimmungshafenSantos,HafenstadtvonSaoPaulo,BrasiliensgrößterWirtschaftsmetropole.DieTemperaturensindum10 Gradgefallen,esistregnerischundstürmisch,undsosindwirnichttraurig,dassdieLiegezeitfüreinenLandgangerneutnicht reicht.UnserflüchtigerEindruckausderFernevonBordunseresSchiffes-wieschoninVitóriaundRio-istderenormer sozialer Gegensätze in brasilianischen Großstädten.WirsindganzoffensichtlichwiederimMilchkanneneinsammel-Modus,alswirbereitsamnächstenMorgennach Montevideo/Uruguayauslaufen.48hspätertreffenwirdortein-undkönnenbeibestemWetterbeiangenehmen Temperaturen um25GradeinenLandgangmachen!EsherrschtFrühling,unddiePlatanenzeigendieerstenBlätter.Einebeschauliche Stadt....naja,nichtganzsobeschaulich,dennwirsindnochkeine10MinutenanLand,alsichauchschondieHandeines TaschendiebesinderHosentaschehabe!DarinbefindetsichnureinTaschentuch,dasernatürlichverschmäht!Ersprintet weg,undaussicheren50mEntfernungbekommeichvonihmmithochgerecktemDaumeneinLobfürmeinenumsichtigen UmgangmitmeinemEigentum!DerRestdesLandgangsverläuftruhig,aberinpermanenterHabacht-Stimmung,dennich schleppeeineziemlichauffälligeKamera-Objektiv-Kombinationmitmirherum.SelbstamZeitungskioskrätmirdienetteDame, darauf gut aufzupassen! Doch wir kehren ohne Verluste zurück an Bord, und noch in der Nacht laufen wir wieder aus.DienächstenMilchkannensteheninZárate,einkleinerOrt90kmnordwestlichvonBuenos Aires,tiefimDeltadesRioParaná versteckt.WennwiresnichtmiteigenenAugengesehenhätten:unserriesiger,210mlangerPottzwängtsichStundeum StundeeinenvonsubtropischerVegetationgesäumtenschmalenFlussarmentlang,einUferoftnichtmehrals30mentfernt, einigeBiegungensoeng,dasssienurunterZuhilfenahmederSeitenstrahlruderzuschaffensind!Buenos Airesbleibtalsoerst einmalinderFerneanBackbordliegen.InunseremZielhafenZáratebefindetsich Argentiniensgrößtes Autoterminal-PKWs, LKWs,TraktorensoweitdasAugereicht.VersteheeinerBetriebswirtschaft:unsereVWsundFiatsausBrasilienwerdenhier ausgeladen,dafürladenwirVWsundFiatsausArgentinienwiederein....??KeinWitz!!ZárateselbstisteineKleinstadt,aber fürunsvonerheblichersymbolischerBedeutung,dennhiersetzenwirdasersteMalunserenFußaufargentinischenBoden und verspeisen unser erstes köstliches argentinisches Steak.24hspäter,nach37TagenaufSee,2Tagelängeralsgeplant,istBuenosAiresendlicherreicht!DerZollinGestalteines freundlichenälterenHerrnkommtanBord.ErfülltfürjedesPaarmitAutoeinenZettelaus,dannwünschtersichnocheine ListemitWertgegenständenwieKamerasetc.,wünschtguteFahrt-unddasistes!WirfahrenunsereFahrzeugeausdem Schiff,undAntonioderStewardistdaseinzigeBesatzungsmitglied,dassichvonunsverabschiedet!Vielleichtgibtes UnterschiedevonSchiffzuSchiff,deshalbsindwiretwasvorsichtig,GrimaldiinBauschundBogenzuverdammen. Aberwas wirerlebthaben,warnurzumAbgewöhnen!WenneseinehalbwegsvernünftigeAlternativegäbe-wirsindsicher,dasseine VielzahlvonKundenmitwehendenFahnenzumWettbewerbüberlaufenwürden.VielenReisenden,diewirindennächsten Monaten kennenlernen werden, geht bei dem Stichwort "Grimaldi" sofort das Messer in der Tasche auf!AberdiesesKapitelhabenwirendgültigabgeschlossen,alswirzuunsererVerblüffungohneweitereKontrolledas Hafengeländeverlassenkönnen.Wirsindangekommen!AufdemnächstgelegenenParkplatzmachenwirunsereFahrzeuge fahrbereit.Dasbedeuteti.W.,dieNavigationsgerätewiederzuinstallieren,umdenCampingplatzinTigre,einemVorortvon BA,ansteuernzukönnen,dessenKoordinaten(S34°23'43"/W58°36'39")wireinemReiseberichtunsererfranzösischen Schiffsgenossenentnommenhaben.UndsotrennensichhierdieWegederkleinenSeefahrtsgemeinschaft,undunsere FreundeMarionundBerndundwirmachenunsaufdenWegnachTigre.HeuteistSonntagundderVerkehreinigermaßen erträglichundsosindwirbereits11/2hspäteraufdemCampingplatzdirektamRioLuján.Vonhierauskannmanmit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos das Zentrum von BA erreichen - doch davon später mehr!