InderNähevonSaltastellenwirunserenWagenbeiHeike&Frankab,dieimJanuarundFebruareinscharfesAugeauf unserenReiseuntersatzhabenwerden.AnfangMärzwerdenwirzurückkehrenundunsereReisenachNorden,nachPeru, Ecuador und Kolumbien fortsetzen - doch darüber ab Ende März mehr!Bis dahin - hasta luego,Bettina & Rolf(Salta/Argentinien, im Dezember 2008)
Von Salta/Argentinien nach San Pedro/ChileNachdemwirunsinSaltavonaltenundneuenReisefreundenverabschiedethaben,wendenwirunsnachSüden.DieFahrt führtunsdurchdieSchlucht"QuebradadelasConchas"("Muschel-Schlucht").DassatteGründerBüscheundderblühenden Kakteenkontrastiertwunderbarzudenschokoladenbraunen,manchmalaberauchroten,gelbenundgrünenBergen,und derRiodelasConchasmäanderttiefuntenimTal.InCafayatemußRolfdievonderMercedes-Benz-WerkstattinSalta durchgeführteReparaturreparieren:u.a.hatmandortstattBremsflüssigkeitÖlindasKupplungssystemeingefüllt!System entleeren,reinigen,Kupplungsgeberzylindertauschen,dennderhatsichdurchdasÖlbereitsverabschiedet,Kupplung entlüften-eineSchweinearbeit!DanachkommtderBesucheinerkleinenBodegaimOrtzwecksErholungvonderArbeit geraderecht:dasGebietumCafayateherumistfürseineWeineweltberühmt.Vonhierstammendiesogenannten "Höhenweine",WeinevonTrauben,dieinHöhenlagenum2500mwachsen!DerweißeTorrontesschmecktköstlich,undwir decken uns im Sinne einer maßvollen Vorratshaltung mit einigen Fläschchen ein.RichtungNorden,durchdasTaldesRioCalchaquimitbizarrenFelsformationen,folgenwirnunwiederderRuta40,diewir vor2Monaten1000kmweitersüdlichinElSosneadoverlassenhaben.Die"QuebradadelasFlechas"("Pfeil-Schlucht")macht durchdiespitzenFelsformationenihremNamenalleEhre.DieerstenBergederschneebedecktenHoch-Andensindzu sehen.InMolinos,mitseinerwunderschönenaltenKolonialkirche,besuchenwireineVicunas-Farm.Aufeinenherrlichen Schal aus der weichsten und teuersten Wolle der Welt verzichtet Bettina bei einem Preis von 850,- EUR (ufff...)!DieRuta40führtunsdurcheinespektakuläreLandschaft,hinaufzum4.895mhochgelegenenPasoAbradelAcay.Neben vielenVicunassindauchdieniedlichenViscachas(aufDeutsch-totalsüß-"Hasenmaus")hierheimisch,undalleschauen siedemindieserHöhefürchterlichqualmenden("BrikettsstattFeinstaub!"),soziemlichseinerLeistungberaubtenUnimog hinterher.VomPasowindetsichdiePistehinunterzumstaubigenMinenortSanAntoniodelosCobres,derimmernochauf 3500mliegt.Kaltundwindigisteshier.WirkämpfenmitderHöhenkrankheit,überlegenernsthaft,wiederaufgeringere Höhenabzufahren-undbeißendieZähnezusammen!WirbleibenaufderRuta40,diezunächstderEisenbahnlinie"Trena lasNubes"("ZugzudenWolken")folgt,umsiedannunterdem"ViaductoLaPolvovilla",eine224mlangeund63mhohe Eisenbahnbrücke,zuqueren.DerBauderEisenbahnlinie,der1921begannund20Jahredauerte,hatseinerzeitmassivden HandelüberdieAndenzwischenNordwestargentinienundChilebeflügelt.HeutefährtnurnocheinMalproWocheein GüterzugüberdieGrenze. Ansonstenbringtder"TrenalasNubes"TouristeninnurwenigenStundenausSalta(1200m)bis zum Viadukt (4000 m) und wieder zurück - Höhenkrankheit fast schon garantiert!DurchdieSchluchtdesRioPastosChicosfahrenwirübereinweite,auf4500mliegendeHochebenezumkleinenOrt SusquesmiteinersehrhübschenKolonialkirchevon1598.DieHöhenkrankheithabenwirüberwunden,aberdieungewohnte Höhe läßt uns immer sehr schnell aus der Puste kommen!SchließlicherreichenwirdasNordendederSalinaOlaraz.ÜberdemzurBoraxgewinnunggenutztenSalzseeflimmertdie LuftgegendenblauenHimmel.Baldschonerreichenwirdieargentinisch-chilenischeGrenzeunddenPasodeJamaauf 4.750m.DiesehrguteAsphaltstraßeverharrtdienächsten165kmaufdieserHöheundführtuns,vorbeianweich geformtenBergeninBraun-undSandtönen,skurrilenFelsformationenundtürkisfarbenenLagunen,zumperfektgeformten VulkanLincancábur,dersichaufderGrenzezuBolivienerhebt.DannfälltdieStraßenahezuohneKurvenaufnur42km Längeum2000Höhenmeterauf2.400mhinunterzumbekanntestenWüstenortChiles,nachSanPedrodeAtacama.Wer hier nicht umsichtig fährt, bringt blitzschnell seine Bremsscheiben zum Glühen und seine Bremsflüssigkeit zum Kochen!
San Pedro und UmgebungSanPedrohateinesehrschöneKircheausderKolonialzeitundeinberühmtesMuseummitFundstückender Atacama-Kultur. EswarinsbesondereberühmtfürseineguterhaltenenpräkolumbianischenMumien,derenZurschaustellungfürdie indigenenEinheimischenaberjahrelangeinSteindes Anstoßesgewesenist.DerStreitendete2007,alsmandieMumienin den Keller vebannte, wodurch das Museum leider viel von seiner Attraktivität verloren hat! DerOrtistsehrtouristisch,abereineguteBasiszumErkundenderabwechslungsreichenUmgebung.ErliegtamNordende desmit3.000qkmgrößtenSalarsChiles,umgebenvonvielenmächtigenVulkanen.Einendavon,den"Láscar",beobachten wirbesondersaufmerksam.Zuletzt2006unddavorein-oderzweimaljedesJahristerausgebrochen!Eristüberfälligund rauchtpermanentvorsichhin!WirfolgendemSalarmitseinenFlamingosnachSüden.IndieSchlucht"QuebradadeJérez" hateinkleinerFlusseinegrüneOasegezaubert-eineWohltatfürunsereAugennachvielenTagenzwischenundauf vegetationslosenBergen.DurchkleineDörferführtunsdiePistedurcheinwunderschönesBergpanoramaschonbaldwieder auf4.200mzudenblauenLagunas"Miscanti"und"Miniqaues"zuFüßendergleichnamigenGipfel.EinehübscheMöwenart- dieGaviotaAndina-brütethier.UndpassendzurUmgebunggibteszumAbendessendieBettina-Eigenkreation"Pasta Andina".BeiSanPedrobesuchenwirdas"ValledelaLuna",einTalmiteinerbizarrenFormenweltausSand,SalzundLehm.Inden NordenführtunseineschrecklichePistedurcheinetraumhafteBerglandschaft,vorbeiandenThermen"BanosdePuritama" undwunderschönenLagunenvollerWasservögel.UnserZielistdasauf4.300mgelegenehöchsteGeysirfeldderWelt"El Tatio",umgebenvondergleichnamigenCordilllera.Bei-10Gradstehenwirum6Uhrauf,dennimfrühenMorgenlichtund beiniedrigenLufttemperaturenistderaustretendeDampfausdenheißenErdlöchernvordemblauenHimmelambestenzu sehen.DieTouristenbussesindnuramVormittaghier.DanachwirddasGeysirfeldwiedervondenVicunaszurückerobert. UnddenPoolmitdemheißenThermalwasserhabenwirfürunsallein.Wunderbar!MüssenwirdieseNaturbadewanne wirklich verlassen?
Wieder in ArgentinienUndnunsindwirwiederinArgentinien-zurückinder"Zivilisation":Asphalt,lesbareStraßenbeschilderungenund-Zäune. UnsbleibennurnocheinigeTagebiszuunseremHeimflug,undwirnutzensie,umargentinischesRinderfiletunddie wunderschöneLandschaftderSchlucht"QuebradadeHumahuaca"zugenießen.Wirerleben,wieArgentinierWeihnachten feiern-mitGesang,TänzenundOutdoor-KonzertenbeisommerlichenTemperaturen.Unddeshalbgibtesauchfürunsam HeiligabendstattGlühweinweißenTorronteszumStollenausVillaGeneralBelgrano.Selbstverständlicherst,nachdemwir unserenUnimogabstellfertiggemachthaben.AufunseremWegnachSaltabietetunsdieRuta9hinterJujuydannnoch eineschöneÜberraschung:Nachalldenschönen,aberschrecklichkahlenBergenderletztenzweiMonateführtunsdie Straße durch einen satten grünen Regenwald. Ein schöner Abschluss unserer Reise.
Doch noch nach BolivienZurückinSanPedroentschließenwirunsdochnochzueinemBesuchinBolivien.DieLagesollsichberuhigthaben, SchönheitundExotikdesLandessindlegendär,undwerweiß,obsichdieLageimnächstenJahrnichtwiederzum Schlechtenwendet?DieAusreiseformalitäteninSanPedrosindschnellerledigt.Dannkämpfenwirunsauf42kmwieder 2000mhochinRichtungPasodeJamabiszumAbzweigzurLagunaVerdeundzurGrenzenachBolivien.Bolivienistein SynonymfürKorruption,undpromptmüssenwirdenbolivianischenImmigrationsbeamtenersteinwenigdavonüberzeugen, dasswirfürdasFehleneinesvonihmkreiertenFantasiepapieres(NachweisderFahrzeugausreiseausChile)keinGeld zahlen werden! Es braucht einiges an Stehvermögen unsererseits, bis er endlich unsere Pässe stempelt.Aberdannsindwir(unserWagenistnochohneSegendesbolivianischenZolls!)inBolivieneingereistundschnellander LagunaBlancamitvielenFlamingosunddenunsschonbekannten"TaguasGigantes"("Riesenblessralle").Anderunterdem VulkanLincancáburliegendenLagunaVerdeerwartetunseintollesNaturschauspiel. AbMittag,wennWindaufkommt,färbt sichdasbleigraueWasserderLagunalangsamsmaragdgrün.EsbeginntmiteinemschmalenStreifen,undnach2Stunden leuchtet die ganze Lagunenoberfläche tiefgrün!EinegrottenschlechtePistebringtunszurbereits100kmweiterimNordenundaufsageundschreibe5.020Höhenmetern liegendenZollstationApacheta-nunistauchunserUnimogeingereist.WährendunsnachnurwenigenSchrittenzum Zollbüro sofort die Zunge aus dem Hals hängt, spielen die Jungs vom Zoll draußen gerade Fußball!Überdashier4.500mhoheAltiplanogelangenwirzurLagunaColorada,dieihremNamendankderrotenAlgenalleEhre macht. Dazu rundherum die bunten Berge, der blaue Himmel, viele Flamingos und Lamas - traumhaft!VorbeianvomWinderodiertenbizarrenFelsenundüberPisten,dieallem,waswirjemalsin Afrikabefahrenhaben,locker dieHandreichenkönnen,erreichenwirdurchdieSiloli-WüstedreiTagespäterUyuni-keinwirklichschönerOrt!Esgibt keinenCampingplatz-direktvorderKaserne("UnterderLaterne....")findenwireinensicherenNachtplatz. AlsderStrom inderganzenStadtfür36Stundenausfällt,sindwirdieeinzigenimOrtmitelektrischemLicht!AberdieAttraktionder UmgebungistnatürlichnichtderEisenbahnfriedhof,aufdemunzähligeDampfloksvorsichhinrosten,sondernderauf3.650 mgelegene"SalardeUyuni",dergrößteSalzseederErde(160kmx135km,dieDickederSalzkrustezwischen2und7m). Aufeinersuper(Salz-)Piste,ohneStaubundWellblech,steuernwireinederzahlreichenInselnimSalaran,die"Isla Incahuasi".2Tagebleibenwir,besuchendasalte,mittenaufdemSalarimNichtsstehende,ganzausSalzgebauteHotel "PlayaBlanca",bewunderndiebiszu1.200Jahrealtenundbiszu12mhohenKakteenaufderInselundgenießendie unweltliche Ruhe.UngernverlassenwirdenSalar,aberüberdenumliegendenBergenregnetundschneitesbereits,undmitWasseraufdem Salarkannesrechtgefährlichwerden.LegionenvonAutofahrernhabenbereitsihreFahrzeugeimSalzschlammversenkt! WirkehrenzurücknachUyuni,umanschließendRichtungNordostenweiternachPotosizufahren.3Tagebrauchenwirfür die165km!DurchvieleStraßenbauaktivitätenistdieStreckeeinegroßeBaustelle,diesichdurchdieRegenfällederletzten TageineinewiderlicheRutschbahnverwandelthat,aberdieLandschaftistwiedereinmaltraumhaft.40kmvorPotosi treffenwiranderPisteaufIsaundJürgenausHHundbeschließenspontan,den Abendgemeinsamzuverbringen.Insgesamt treffen wir in Bolivien nur zwei Paare, die mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sind!Potosiliegtauf4.065mundistsomitdiehöchstgelegeneGroßstadt(120.000Einwohner)derWelt.IhreExistenzunddie Tatsache,dasssieim17.JahrhundertdiegrößteundreichsteStadtaufdemamerikanischenDoppelkontinentwar,verdankt siedeneinstigenreichenSilbervorkommendesHausbergs"CierroRicodePotosi".WirbummelndurchdieGassenmit wunderschönenKolonialbautenundbesuchendiealteMünze"CasaRealdelaMoneda",wo250JahrelangSilberdollarfür das Spanische Weltreich geprägt wurden.DreiTagespäterrasenwirmiteinerfürunsungewöhnlichgewordenenHochgeschwindigkeitvon70km/haufeinerderganz wenigen AsphaltstraßennachSucre,derformalenHauptstadtBoliviens-derRegierungssitzistinLaPaz.Wirfühlenunswohl hieraufeinerangenehmeHöhevonnurnoch2.790m.DieStadtbesitztvieleKolonialgebäude,eineschönePlaza,undes gibtendlichwiederLebensmittelzukaufen,diewirlangevermissthaben.WirbummelndurchdieStadt,besuchenein interessantesTextilmuseum,dasalteundneueWebarbeitenzeigt,undwirfahrenmitdem"Dino-Truck"zueinerimNorden gelegenenZementfabrik,aufderenGeländeaneinerfreigelegten1500mlangenFelswandunzähligeversteinerteSpuren verschiedener Dinosaurier entdeckt wurden.DreiTagebleibenwirinSucre. Aufdertollen AsphaltstraßefahrenwirzurückundbiegenkurzvorPotosiaufeinePistenach Südenab.DieNavigationistschwierig,undesisteinProblem,Nachtplätzezufinden:alswirwildcampenwollen, empfehlenunsEinheimische,ausSicherheitsgründeninDörfernzuübernachten.UndsoverbringenwireineNachtvordem HospitalinPuna,undinLasCarrerasschlafenwirvordemBürgermeisteramt.AbIsayachibeginnteinespektakuläre, atemberaubendeFahrtaufsehrschmalerPistedurchdieBerge-nichtsfürschwacheNerven,wennmaneingrößeres Fahrzeugfährt!SchließlicherreichenwirdieGrenzstadtVillazon,wounsDemonstrantenempfangen,diedieBrückezur Grenzeblockierthaben.ErstnachEinbruchderDunkelheit,umunsherumbrennenschondieReifen,gelingtesuns,die BlockadezudurchbrechenundzurGrenzenachArgentinienzugelangen.GanzzumSchluss,nacheinerüberwiegend problemlosen wenn auch anstrengenden Reise, verpasst uns Bolivien noch einen ziemlichen Schrecken!