In CartagenaHier nun, wie versprochen, der letzte und abschließende Bericht von unserer Südamerikareise:DieletztenTageinKolumbienverbringenwirvorundnachderVerladungunseresUnimogsinCartagena,ineiner-umes gleichvorwegzunehmen–faszinierendenStadtmiteinemwunderschönenhistorischenKern.DervolleNamelautet "CartagenadeIndias",dennalsColumbus1492inMittelamerikalandete,glaubteer,denFernenOstenerreichtzuhaben. DieSpaniererbauten1533dieStadtaufeinerInsel,vomFestlanddurchLagunenundMooregetrenntundumgebenvon vielenInseln,alsoderperfekteOrtfüreinenHafen.HeuteverbindenvieleBrückendieAltstadtmitdemFestland,undso erkennt man auf den ersten Blick nicht, dass man sich in der Altstadt auf einer Insel befindet.Die11kmlange,die AltstadtauchheutenochnahezuvollständigumschließendeBefestigungsmaueristdasWahrzeichenvon Cartagena.Sie,dazusieben(!)FortsaufderSeeseiteundzusätzlichdasöstlichderStadterbauteFort"CastilloSanFelipe deBarajas“,dasCartagenalandseitigschützte,gehörtenzudengewaltigenVerteidigungsanlagendereinstmalsextrem wohlhabendenStadt.ZuBeginnderKolonialzeitentwendetendieSpanierdenanderKüsteheimischenUreinwohnern(Sinú) gewaltigeGoldmengenundlagertensiezeitweiseinderStadt.Späterflossenunermessliche,indenweitersüdlich gelegenenAndengebietenwiePerugeraubteSchätzeaufdemWegenachSpaniendurchCartagena.ImGegenzugbrachte diespanischeFlottezweimalimJahrwertvolleHandelswarenausSpanienindieKolonienderNeuenWelt.Diesweckte BegehrlichkeitbeiSpaniensErzfeindenundregelmäßighabenfranzösische,englischeundniederländischePiratenund FreibeuterdieStadtüberfallen–bisesderspanischenKronezubuntwurdeundsiedasObjektderBegierdemitgewaltigen Investitionen im 16. und 17. Jahrhundert befestigen ließ.Das"CastilloSanFelipedeBarajas“besichtigenwir.EsisteinegewaltigeFestung,diedengesamtenSanLorenzo-Hügel überzieht,wieeinSchweizerKäsemitausgedehntenTunnelanlagendurchlöchertistundtolleBlickeaufdieStadtzulässt. Wir sind höchst beeindruckt!Wirkönnenesbestätigen:CartagenaistwahrhaftigeinederschönstenStädteSüdamerikas,derenimponierendeKirchen, PalästeundHerrenhäuservomeinstigenReichtumzeugen.DieengenGassenmitdenkolonialenSchätzenladengeradezu zumBummelnein–wirkönnennichtgenugdavonbekommen!Daskleine,aberfeineGoldmuseum,passenderweise(wie übrigenshäufiginSüdamerika)voneinerBankfinanziert,diesmalvonder"BancodeColombia",zeigtunswunderschöne goldeneKult-undSchmuckobjektederpräkolumbianischenSinú.WirnutzenauchdieGelegenheit,umletzte(Nicht-Gold-)Souvenirs zu kaufen.WirbefindenunsjedochauchineinerderheißestenStädtedesHalbkontinents–dieTageshöchsttemperaturenliegenweit über30Grad,dieLuftfeuchtigkeitmussbei99,99%liegen,schließlichsindwiranderKaribik!Undsoistesnicht verwunderlich,dasswirbeiunserenErkundungstourenimmerwiederinschönenCafesundaufvonPalmenbeschatteten Plätzenlanden(müssen).Im„ElBistro“genießenwirnebengutemwarmenEssenDankdesBerlinerBesitzersauchleckeres Vollkornbrot. Wir fühlen uns rundherum wohl in dieser Stadt!Am24.10.bringenwirunserenWagenaufsSchiff.Dievorangehenden(Zoll)-Formalitätensindumfangreichundlangwierig undohnedieprofessionelleHilfedesZollagentenSeňorLaRotaundseinerkompetentenMitarbeiterinhättenwirdasnicht odernurmitgigantischemZeiteinsatzbewältigt.SeinMini-UnternehmenEnlace-CaribeLtda.istnachunserenErfahrungen eine gute Adresse für alle, deren Auto Cartagena per Schiff verlassen oder erreichen soll!RolfsgraueHaare(Ihrwisstschon,Seriösitätundso!)helfenuns,dieabschließendeDrogenkontrolleglimpflichtzu überstehen.DerDrogenbeamtewirfteinenflüchtigenBlickinunserenWohnkoffer,lässtseinenGoldenRetrievereinmalin unseremweitläufigenChassisherumschnuppern,ignoriertunsere4Dieseltanks,insbesondereTankNr.2….undstürztsich hochmotiviertaufdenWagenunsererjungenReisefreundeSimoneundMarcausderSchweiz,dienach2JahrenSüdamerika wiewirihrenWagenebenfallsmitdemletztenHorn-Schiffnach Antwerpenverladenwollen.JedeihrerUnterhosenwirdaus demSchrankgezogen,jedesBettlakenausgeschüttelt,keinBuch,dasnichtdurchgeblättertwird!NacheinerhalbenStunde sieht ihr Wagen wie nach einem Bombeneinschlag aus – aber immer lächeln, immer höflich bleiben!WirfahrenunserenWageneigenhändigindengroßenBauchderHORNCAP,schauendenStauernbeimVerzurrenmit schwerenKettenscharfaufdieFinger(schonsomancherUnimoghatdurchunsachgemäßesVerzurrenkrummeSchubrohre bekommen!) und sehen auch mit Wehmut, wie sich die Laderampe hinter unserem Wagen schließt – Südamerika Adios!!
ImHerbstnächstenJahreswollenwir,wennMenschundMaschinegesundbleiben,wiederlos.Wohin?Nun,dasbleibterst einmal unser kleines Geheimnis, lasst Euch überraschen! Nur soviel - dort spricht man Englisch!Bis zur Herbstkollektion 2010 – Tschüß, Hasta luego, Talk to you later!Bettina & RolfSeevetal/Alemania im Dezember 2009
Von Cartagena nach HauseBiszurletztenMinutehabenwirnochgehofft,inCartagenamitanBordgehenzukönnen,aberdarauswirdnichts–das FrachtschiffistbisCostaRicamitPassagierenausgebucht,undkeinervonihnenistaufdemWegenachCartagenaüberdie Relinggefallen;-).Langehabenwirhinundherüberlegt,obwirnunaufschnellstemWegeperFliegernachHausereisen oderdieMüheaufunsnehmensollen,demSchiffhinterherzureisen,umesinCostaRicawiedereinzuholen,wonach unserenInformationennahezuallePassagierevonBordgehen.AusverschiedenenGründenentschließenwirunsschließlich fürdieletztereVariante.WirverlassenalsoCartagenaam27.10.undfliegenüberPanama-CitynachSanJosé,Hauptstadt vonCostaRica.DerTaxifahrer,derunsvomFlughafenzumBusbahnhofbringt,schlägtdieHändeüberdenKopfzusammen: "NachPuertoLimonwolltIhr?!SehrgefährlicheStadt!"Nach4StundenBusfahrterreichenwirunserZiel,einehässliche kleineHafenstadt,ZentralamerikasgrößterUmschlagplatzfürBananen,dieinweitenBereichenanein Hochsicherheitsgefängniserinnert–nochniezuvorhabenwirsovielestacheldrahtumrankteHäusergesehen!Hierwarten wirnunzweiTageaufdieAnkunftderHORNCAPundlernendabeiStefankennen,einenpensioniertenSeemannaus Hamburg,derwegenseinerkleinenRenteschonseit12JahreninCostaRicalebt.Ja,dasmitdemStacheldrahtverstehter überhauptnicht,erbrauchtsoetwasnicht–undlässtspäterineinemNebensatzfallen,dassbeiihmzuHausedreischarfe Schäferhunde für Recht und Ordnung sorgen …..!Tatsächlich(Frachtschiffesindunzuverlässig!)trifftam30.10.dieHORNCAPpünktlichinPuertoLimonein,undbereitsam TagdarauftretenwirmitihrdieHeimfahrtüberdenAtlantikan.DieÜberfahrtmitderHorn-Linieistsuper,tolleKabine, superService,bishinzumKapitäneinefreundlicheMannschaftausRussland,derUkraineunddemBaltikum–Bordsprache istRussisch!KeinVergleichzudenruppigenRandbedingungeneinerGrimaldi-Passage,wiewirsiebeiderVerschiffungnach BuenosAireserlebthaben!EineSchande,dassdieHorn-LinieundmitihrderPassagier-undFahrzeugdienstvonundnach MittelamerikaebenfallseinOpferderWirtschaftskrisegewordenist!WirsindmitIngmarie,einer70jährigenHamburgerin, dieeinzigenPassagiere.DasWetteristsuper,obwohlsichderAtlantikumdieseJahreszeit,wiederKapitänglaubhaft versichert,durchausvoneineranderenSeitezeigenkönnte.BisHöheNordfrankreichsitzenwirimT-Shirtnochdraußenauf den Deckchairs.Am13.11.kommenwirmorgensin Antwerpenan.EswerdenersteinmalBananenund Ananas(ziemlichviele!)ausgeladen, bevorwirunserAutovonBordfahrenkönnen.Na,dasistsoum18:00Uhr,alsovielzuspätfürdieZollabwicklung.Wir befindenunsnämlichwiederinEuropa,undBehördenmachenebenfreitagsum15:00UhrFeierabend.DadasSchifferstam nächstenMorgenwiederausläuft,lässtunsdernetteKapitännocheineNachtanBordverbringen.DasWochenendenutzen wir,umunsinallerRuhe Antwerpenanzusehen. AufdemWegenachSüdamerikahabenwirhierschoneinmalangelegt,und wirentdeckenerneut,dasseswirklicheinesehrschöneStadtist.Nachderproblemlosen,abererneutzeitaufwendigen Zollabwicklung am Montag durch EIMSKIP geht es dann am Dienstag endgültig Richtung Heimat.UndhiersindwirnunbereitsseitzweiWochen.Wirfreuenuns,FamilieundFreundewiederzusehen,genießenunser schönesHeim(WohnflächeundBettbreitegeringfügiggrößer,BibliothekaufdemKloauchetwasumfangreicher….)und Hamburg, das trotz Schmuddelwetter seine manchmal vermissten Reize hat.
Unser Nachtplatz in Cartagena:ParkplatzdesHotels"BellaVista",N01026,095’/W07532,307’(WGS84);AnderAv.Santander,nurca.2kmöstlichderAltstadt;GefühlteSicherheit:hoch;CoP 30.000,-/Fahrzeug, familiär, ab 5h laut durch Verkehrslärm, gerade noch erträgliche Sanitäranlagen