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Australien & Neuseeland - November bis Dezember 2015
Der Norden des Nordens
Von Hamburg nach Brisbane
Nachdem
wir
im
Sommer
mit
Familie
und
Freunden
eine
sehr
schöne
Zeit
zu
Hause
verbracht
haben,
zieht
es
uns
zum
Herbstbeginn
wieder
in
die
Ferne.
Püppi
und
Heinz
bringen
uns
zum
Flughafen.
Von
Hamburg
fliegen
wir
über
Dubai
und
Singapur
nach
Brisbane.
Nach
einer
Nacht
im
Hotel
nehmen
wir
uns
am
nächsten
Tag
einen
Mietwagen,
mit
dem
wir
zum
Appartement
von
Shar
fahren.
Bei
ihr
hatten
wir
uns
bereits
im
letzten
Jahr
eingemietet,
und
es
hatte
uns
dort
gut
gefallen.
Shar
und
ihr
Mann
begrüßen
uns
herzlich.
Für
uns
geht
es
dann
gleich
weiter
zu
Interport,
wo
unser
rollendes
Heim
bereits für die Verschiffung nach Neuseeland bereitsteht.
Wir
sind
sehr
froh,
einen
Teil
unseres
mitgebrachten
Gepäcks
noch
im
Auto
unterbringen
zu
können.
Nun
können
wir
nur
hoffen,
dass
unser
Fahrzeug
heil
in
Neuseeland
ankommen
wird!
Die
Tage
bis
zu
unserem
Weiterflug
nach
Neuseeland
nutzen
wir,
uns
in
und
um
Brisbane
herum
noch
einiges
anzusehen.
Anfänglich
war
das
Wetter
sehr
angenehm,
guter
Hamburger
Sommer,
aber
nun
ist
es
heiß
und
schwül
geworden,
und
nachts
regnet
und
gewittert
es.
Nach
4
Tagen
in
Brisbane
verabschieden wir uns von Shar und ihrem Mann. Es war wieder sehr angenehm, bei ihnen zu wohnen.
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Von Brisbane nach Auckland
Ein
2
½
stündiger
Flug
bringt
uns
nach
Auckland
auf
Neuseelands
Nordinsel.
Die
Einreise
gestaltet
sich
problemlos
und
für
unsere
Bordapotheke,
die
wir
aus
dem
Wagen
ins
Handgepäck
genommen
hatten,
interessiert
sich
niemand.
Wir
sind
in
einem
für
uns
gänzlich
neuen
Land
angekommen.
Per
Mietwagen
gelangen
wir
zur
gemieteten
Wohnung
im
Stadtteil
Remuera.
Unser
Vermieter
John
begrüßt
uns,
gibt
uns
einige
Tipps
für
die
Stadt
und
das
Einkaufen.
Auf
dem
Grundstück,
das
am
Hang
des
Mt.
Hobson
liegt,
einer
der
vielen
inaktiven
Vulkane,
auf
denen
Auckland
erbaut
wurde,
gibt
es
mehrere
Miet-
Appartements.
Ganz
oben
steht
Johns
Haus,
umgeben
von
einem
wunderschön
angelegten
Garten.
Es
ist
Frühling,
und
alles
grünt
und
blüht.
Vom
Kraterrand
und
von
unserem
Appartement
bietet
sich
uns
ein
fantastischer
Blick
auf
die
unter
uns
liegende
Stadt
und
am
Abend
auf
ein
Lichtermeer.
Auckland
ist
zwar
mit
ca.
1,3
Mio.
Einwohnern
die
größte
Stadt
Neuseelands,
aber
nicht
die
Hauptstadt.
Weil
die
Bewohner
der
Südinsel
sich
vernachlässigt
fühlten,
musste
Auckland
diesen
Titel
schon
im
19.
Jahrhundert
an
Wellington
abgeben.
Das
Stadtgebiet
breitet
sich
auf
einer
Fläche
von
ca.
5.000
qkm
aus.
Die
Entfernungen,
die
man
innerhalb
der
Stadt
zurücklegen
muss,
sind
riesig,
wie
wir
bald
feststellen
werden.
Und
da
die
Stadt
auf
mehr
als
48
inaktiven
Vulkanen
errichtet
wurde,
und
es
deshalb
bergauf
und
bergab
geht,
wird
das
Erkunden
zu
Fuß
zu
einer
sportlichen
Angelegenheit!
Bevor
wir
uns
jedoch
auf
die
Sehenswürdigkeiten
stürzen,
haben
wir
viele
Vorbereitungen
für
die
Ankunft
unseres
Fahrzeugs
zu
treffen.
Wir
wollen
diesmal
alles
selbst
erledigen:
Ein
Agent,
den
wir
schon
aus
Deutschland
mit
der
Abwicklung
beauftragen
wollten,
antwortet
in
einer
Mail,
dass
wir
das
auch
ohne
ihn
hinbekommen
könnten
–
und
wir
nehmen
ihn
beim
Wort!
Das
hat
einige
Laufereien
zur
Folge
(Zoll,
Quarantäne,
Reederei),
aber
letztendlich
schaffen
wir
es
tatsächlich!
Wir
schließen
eine
Autoversicherung
ab,
die
auch
unseren
Schaden
deckt,
wenn
unser
schuldhafter
Gegner
nicht
versichert
und
mittellos
ist.
Denn
in
NZ
ist
Autoversicherung
keine
Pflicht!
Aber
die
Kiwis
fahren
nicht
dementsprechend!
Zu
guter
Letzt
werden
wir
noch
Mitglied
im
NZ-Automobilclub.
Da
wir
ADAC-Mitglied
sind,
ist
das
für
uns
kostenlos,
und
Berge
von
Kartenmaterial
bekommen
wir
gratis.
Wir
beschaffen
uns
SIM-Karten
für
Telefon
und
Daten
beim
angeblich
im
Netzausbau
führenden
Anbieter
SPARK
-
das
ist
der
technisch-organisatorisch
weit
im
vorigen
Jahrhundert
zurückgebliebene
ehemalige
Monopolist:
Viermal
müssen
wir
bei
einem
POS/bei
der
Hotline
vorstellig
werden,
bis
90%
von
dem
im
Prospekt
Versprochenen
funktioniert!
Nachdem
wir
auch
noch
Mitglied
der
New
Zealand
Motor
Caravan
Association
(NZMCA)
geworden
sind,
aus
diversen
Gründen
ist
die
Mitgliedschaft
sehr
empfehlenswert,
werden
wir
in
einem
vorerst
letzten
Schritt
bei
unserer
Reederei
ToyoFuji
vorstellig.
Hier
müssen
wir
eine
Kopie
unseres
inzwischen
eingestempelten
Carnets
abgeben.
Mehr
können
wir
vor
der
Ankunft
unseres
Wagens
nicht
tun,
und
deshalb
wenden
wir
uns
endlich angenehmeren Dingen zu.
Wir
schlendern
durch
die
hügelige
Stadt
bei
meist
gutem
Wetter,
besuchen
Museen
und
Galerien
und
einige
der
vielen
hübsch
angelegten
Parks.
Im
Auckland-Museum
nehmen
wir
an
einer
Maori-Aufführung
teil,
mit
Tänzen,
Gesang
und
Erläuterungen.
Dazu
gehört
natürlich
auch
der
berühmte
Haka,
der
Kriegstanz.
Mit
Gebrüll,
rollenden
Augen
und
herausgestreckter
Zunge
werden
wir
(wie
früher
die
Feinde)
eingeschüchtert.
Seit
vielen
Jahren
führt
Neuseelands
Rugby-
Team
diesen
Tanz
vor
jedem
Spiel
auf.
Ob
die
Gegner
sich
davon
beeindrucken
lassen,
ist
wissenschaftlich
nicht
erwiesen.
Aucklands
Zoo
besuchen
wir
nur,
um
den
Kiwi,
das
Wappentier
des
Landes,
anzusehen,
da
es
in
der
freien
Natur
fast
ausgeschlossen
ist,
es
zu
Gesicht
zu
bekommen.
Der
flugunfähige
Vogel
ist
selten,
sehr
scheu
und
nachtaktiv.
Auch
im
Zoo
ist
er
nur
im
Fastdunkeln
zu
sehen,
Fotografieren
streng
verboten.
Bei
den
Neuseeländern
heißt
der
Vogel
Kiwi-Bird,
denn
Kiwis
sind
sie
ja
selber.
Zu
diesem
Namen
kamen
sie,
nachdem
1906
ein
australischer
Schuhfabrikant
eine
neue
Schuhcreme
entwickelt
hat.
Da
seine
Frau
aus
NZ
stammte,
und
sie
den
Kiwi-Vogel
so
niedlich
fand,
erhielt
diese
Schuhcreme
den
Namen
“Kiwi
Boot
Polish“
mit
einem
Kiwi-Logo
auf
dem
Deckel.
In
beiden
Weltkriegen
benutzten
die
neuseeländischen
Soldaten
die
Politur
zur
Pflege
ihrer
Stiefel,
worauf
die
Briten
und
Amerikaner
ihre
neuseeländischen
Waffenbrüder
kurzerhand
auf
“Kiwis“
tauften,
was
sich
weltweit
für
alle
Neuseeländer
durchgesetzt
hat.
Ob
die
Neuseeländer,
hätte
die
Frau
des
Schuhfabrikanten
Pinguine
geliebt,
heute
Pinguine
genannt
würden,
wäre
ein
interessantes
Forschungsprojekt
-
für
das
wir
uns
bei
entsprechender
staatlicher
Drittmittelförderung
gerne
anbieten!
Der
Viaduct
Harbour,
einst
ein
kommerzielles
Hafengebiet,
hat
sich
seit
seiner
Modernisierung
für
die
Events
des
Americas
Cup
zu
einem
feinen
Restaurant-
und
Kneipenviertel
entwickelt.
1995
und
2000
gewann
das
NZ-Team
den
Cup,
und
Segeln
hat
sich
seitdem
zum
Freizeitsport
Nr.
1
gemausert.
Unzählige
Yachten
liegen
im
Hafen
und
in
den
zahlreichen
geschützten
Meeresbuchten
rund
um
Auckland.
Uns
gefällt
es
hier
am
Wasser,
und
das
Bier
schmeckt
auch
prima.
Vom
Mt.
Victoria,
ein
weiterer
Vulkan
im
Stadtteil
Devenport,
der
nur
über
die
Harbour
Bridge
oder
per
Fähre
zu
erreichen
ist,
genießen
wir
einen
herrlichen
Panoramablick
auf
Stadt
und
Meer.
Per
Fähre
gelangen
wir
auf
die
Insel
Rangitoto,
dessen
Vulkan
vor
gar
nicht
so
langer
Zeit,
vor
ca.
550
Jahren,
das
letzte
Mal
ausbrach
und
die
Insel
mit
Lava
überzog.
Nachdem
der
als
Landplage
geltende,
aus
Australien
eingeschleppte
Possum
auf
Rangitoto
ausgerottet
wurde,
wachsen
hier
wie
früher
auch
wieder
zahlreiche
sog.
Christmas
Trees
(Pohutakawa),
die
um
die
Weihnachtszeit
in
leuchtendem
Rot
erblühen.
Denn
Possums
haben
Pohutakawa
zum
Fressen
gern! Vom Kraterrand werden wir mit herrlichen Panoramablicken über den Hauraki-Golf belohnt.
Als
wir
8
Tage
nach
unserer
Ankunft
endlich
unseren
Wagen
unbeschadet
aus
dem
Hafen
abholen
können,
regnet
es
Bindfäden.
Es
musste
keine
Nachreinigung
erfolgen!
Der
zuständige
Quarantäne-Mitarbeiter
bedankt
sich
sogar
bei
uns
für
die
gute
Vorbereitung
-
unglaublich,
und
wir
sind
stolz!
Das
Hafengelände
allerdings
dürfen
wir
ohne
Begleitung
nicht
betreten,
und
fast
hätte
unsere
“Do
it
yourself“-Vorgehensweise
hier
ihr
Ende
gefunden!
Doch
wir
haben
Glück,
denn
Rolf
wird
freundlicherweise
von
einem
Reederei-Mitarbeiter
mit
in
das
Hafensperrgebiet
hineingenommen!
Es
dauert
dann
noch
einmal
2
Std.,
bis
das
Auto
endlich
aus
dem
Hafen
rollen
darf.
Noch
am
Nachmittag
schaffen
wir
den
Wagen
zum
VTNZ
(“TÜV“)
-
alle
ausländischen
Fahrzeuge,
die
auf
Carnet
ins
Land
kommen,
müssen
eine
technische
Inspektion
über
sich
ergehen
lassen.
Die
Situation
erinnert
uns
stark
an
die
Emirate:
Auch
hier
sind
die
Prüfer
Inder,
die
ja
bekanntlich
gelegentlich
an
einem
postkolonialen
Trauma
leiden
-
mit
Genuss
nehmen
sie
sich
unseren
MAN
derart
zur
Brust,
dass
eine
Prüfung
beim
heimischen
TÜV
dagegen
Amateurcharakter
hat!
Doch
unser
Wagen
ist
topfit
(Hihi,
sie
finden
das
Luftleck
nicht!) und darf nun 6 Monate auf NZ-Straßen unterwegs sein.
Wir
bringen
den
Wagen
zum
vorab
reservierten
Campingplatz
in
der
Nähe
unserer
Wohnung
und
sind
froh,
nun
wieder
in
unseren
eigenen
4
Wänden
zu
wohnen.
In
den
folgenden
Tagen
ist
noch
viel
zu
erledigen,
um
das
Fahrzeug
reisefertig
zu
machen:
Um
eine
Prüfung
zum
sog.
“Self
Contained
Vehicle“
zu
bestehen,
die
es
uns
erlaubt,
auf
bestimmten
Plätzen
mit
hohen
Umweltschutzansprüchen
zu
campen,
kaufen
wir
einen
mobilen
Grauwasser-Außentank
mit
entsprechenden
Anschlüssen.
Nach
Begutachtung
durch
2
(!)
Inspektoren
nacheinander
erhalten
wir
die
begehrte
Plakette.
Unser
Laptop
muss
zur
Reparatur.
Die
Batterien
der
Wohnkabine
sind
erledigt
-
es
müssen
neue
besorgt
werden,
aber
die
Lage
der
Pole
ist
anders.
Später,
in
Whangarei,
wird
der
Wasserhahn
unserer
Spüle
wieder
undicht.
Die
Dichtungen
der
Stauraumklappen
schwächeln,
und
Rolf
bringt
oberhalb
der
Klappen
Abtropfprofile
an.
Bastelei
über
Bastelei
-
wir
merken,
dass
unser
Wagen
schon
seit
fast
4
Jahren
nicht
mehr
die
heimische
Garagen-Werkstatt
gesehen
hat!
Doch
endlich
-
wir
decken
uns
mit
Lebensmitteln
ein,
füllen
unseren
Wassertank
auf,
und
16
Tage
nach
unserer
Ankunft
verlassen
wir
Auckland
in
nördlicher
Richtung. Unsere Reise durch Neuseeland kann beginnen!
Von Auckland zum Kap Reinga
Neuseeland
besteht
i.
W.
aus
einer
Nord-
und
einer
Südinsel.
Die
Entfernung
von
der
Spitze
der
Nordinsel
bis
zum
südlichsten
Ende
der
Südinsel
beträgt
ca.
1.600
km.
Das
klingt
zunächst
nicht
sehr
gewaltig.
Wir
stellen
aber
bald
fest,
dass
das
Vorankommen
durch
das
durchweg
durch
Vulkanismus
geprägte
hügelige
und
bergige
Land
mit
teils
engen
und
kurvenreichen
Straßen
oft
viel
mehr
Zeit
als
erwartet
braucht.
Das
macht
aber
nichts.
Wir
haben
Zeit,
und
beim
Langsamfahren
sieht
man
ohnehin
mehr.
Unser
Ziel
ist
die
Halbinsel
Whangaparaoa
(an
diese
Maori-Namen
können
wir
uns
nicht
gewöhnen).
Auf
dem
Parkplatz
der
Marina
und
später
im
Shakespeare
Regional
Park
bleiben
wir
einige
Tage.
Mit
anderen
Campern
kommen
wir
schnell
ins
Gespräch
und
erhalten
wertvolle
Reisetipps:
Eine
Fähre
bringt
uns
zur
Vogelschutzinsel
Tiritiri
Matangi.
Nachdem
die
Insel
über
Jahrhunderte
von
Maoris
und
europäischen
Siedlern
bejagt
und
abgeholzt
wurde,
begann
1984
das
Aufforsten
(ca.
300.000
Bäume
wurden
gepflanzt)
und
das
Ausrotten
aller
nicht-
heimischen,
vogel-
bzw.
vogeleierfressenden
Tiere
(Possum,
Ratten,
Wiesel
….).
Einheimische
Vögel
wurden
wieder
angesiedelt,
auch
Pinguine
nisten
nun
auf
der
Insel.
Die
Brückenechse
Tuatara,
die
sich
seit
170
Mio.
Jahren
nicht
verändert
hat
und
bis
zu
300
Jahre
alt
werden
kann,
ist
ebenfalls
auf
der
Insel
heimisch.
Wir
sehen
sie
leider
nur
im
Zoo
und
nicht
in
freier
Wildbahn.
Die
Wanderwege
führen
am
Wasser
entlang
und
später
durch
dichte
Vegetation.
Vogelgezwitscher
begleitet
uns,
und
tatsächlich
sehen
wir
viele
Vögel.
Das
Wetter
ist
gut.
Der
neuseeländische
Flachs
mit
seinen
langen
Blütenständen
blüht
leuchtend
rot.
Die
Maoris
stellten
aus
seinen
Fasern
Kleidung,
Matten
sowie
Netze
und
Angelschnüre
her.
Nach
dem
Verholen
in
den
Shakespeare
Regional
Park
machen
wir
weitere
Erfahrungen
mit
neuseeländischer
Bürokratie:
Das
Bezahlen
der
Campinggebühren
per
Kreditkarte
erfolgt
umständlich
und
sehr
zeitaufwändig
mit
dem
vorhandenem
Telefon
am
Eingang
–
absoluter
Nervkram!
Der
Park
liegt
sehr
schön
an
einer
Bucht,
umgeben
von
bewachsenen
Hügeln
und
Wiesen.
Es
gibt
viele
Spazierwege,
und
Tuis
und
Singdrosseln
erfreuen
uns
mit
ihrem
Gesang.
Auf
unserer
Fahrt
zum
Mahurangi
Regional
Park,
unserem
nächsten
Ziel,
bummeln
wir
in
Orewa
über
einen
Gipsy-Markt:
Neuseeländer,
die
in
sehr
fantasievoll
gestalteten Wohnmobilen leben, verkaufen allerlei Kunsthandwerk.
Um
ein
bisschen
voranzukommen,
legen
wir
am
nächsten
Tag
satte
123
km
bis
zur
Kleinstadt
Whangarei
zurück.
Auf
dem
Parkplatz
der
Town
Basin-Marina
finden
wir
einen
tollen
Standplatz.
Direkt
am
Hatea
Fluss
und
am
alten
Hafenanleger
befindet
sich
ein
Yachthafen
‑
mitten
in
der
Stadt.
Unser
Platz
ist
trotzdem
ruhig,
und
es
gefällt
uns
sehr
gut.
Supermarkt
und
Restaurants
liegen
im
fußläufigen
Bereich.
Am
Abend
gibt
es
im
Restaurant
“I
Love
Mussels“
köstliche
riesige
Grünlippenmuscheln.
Zu
den
Whangarai-Wasserfällen
und
dem
Reed
Memorial
Kauri
Park
nehmen
wir
den
Bus.
Von
den
Wasserfällen
verläuft
ein
herrlicher
Wanderweg
am
Hatea-Fluss
entlang,
vorbei
an
prachtvoll
blühenden
Wiesen,
später
durch
dichten
Wald
zu
den
wenigen
verbliebenen
riesigen
Kauri-Bäumen.
Zum
Glück
werden
wir
später
mehr
von
diesen
Giganten
sehen.
Lesley
und
Rainer
sind
gerade
mit
ihrem
Schiff
hier
in
der
Werft.
Es
gibt
ein
fröhliches
Wiedersehen,
und
sie
machen
mit
uns
eine
Sightseeing-Tour
entlang
der
Küste
mit
traumhaften
Buchten.
Wir
werden
die
beiden
später
in
Kerikeri besuchen.
An
der
Ostküste
der
Whangarei
Heads
gibt
es
eine
prima
Campmöglichkeit,
die
wir
nach
dem
Verlassen
der
Stadt
Whangarei
ansteuern.
Schöne
Wanderwege
führen
auf
die
umliegenden
Berge.
Am
nächsten
Tag
verlassen
wir
die
Küste
und
gelangen
nach
einer
Fahrt
auf
kurvenreichen,
teils
engen
Pisten
durch
bewaldete
Berge
und
Weiden
erst
bei
Ngungura
wieder
ans
Meer.
Es
ist
heute
sehr
bewölkt,
es
regnet
auch
zeitweise,
zum
Spazierengehen
zu
ungemütlich.
So
fahren
wir
weiter
bis
zur
Helena
Beach,
einer
hübschen
kleinen
Bucht
mit
einem
schnuckeligen
Nachtplatz.
Am
frühen
Abend
kommt
dann
tatsächlich
noch
die
Sonne
zum
Vorschein,
und
wir
machen
einen
Spaziergang
entlang
des
schwarzen
Sandstrands.
Ein
Dotterel-
(Strandläufer-)Pärchen
macht
einen
Riesenspektakel,
da
wir
uns
offensichtlich
seinem
Nest
nähern.
Sie
legen
ihre
Eier
fast
ungeschützt
nur
in
einer
Sandkuhle
ab.
Das
Wetter
ist
am
nächsten
Tag
wieder
gut.
Die
Russell
Road
windet
sich
entlang
der
Küste
zum
ältesten
von
Europäern
errichteten
Ort
Neuseelands,
dem
kleinen
Russell.
Hier
wurden
in
der
zweiten
Hälfte
des
19.
Jh.
hübsche
Villen
von
ehemaligen
Kapitänen
errichtet.
Auch
die
älteste
erhaltene
Kirche
Neuseelands
von
1847
steht
hier
und
eines
der
ältesten
Häuser,
das
Pompallier-Haus.
In
einem
Restaurant
an
der
Uferpromenade
lassen
wir
uns
unter
einem
Christmas
Tree
Fish
&
Chips
schmecken,
die
wir
gegen
die
Möwen
verteidigen
müssen!
Anschließend
besuchen
wir
einen
Kunsthandwerksmarkt,
wo
Bettina
zwei
hübsche
Anhänger
mit
Maori-Symbolen
ersteht.
Ein
steiler
Weg
führt
hinauf
zum
Flagstaff
Hill,
wo
erstmals
auf
neuseeländischem
Boden
der
Union
Jack
gehisst
wurde.
Die
Maoris
haben
die
Flagge
mit
der
Axt
dreimal
wieder
herunter
geholt
-
Auslöser
der
Maori-Kriege
des
19.
Jahrhunderts.
Unter
uns
liegt
die
spektakuläre
Bay
of
Islands.
Wir
bleiben
heute
auf
einem
richtigen
Campingplatz
mit
Infrastruktur,
da
wieder
mal
Wäsche
gewaschen
werden
muss.
Wie
wir
es
schon
aus
Australien
kennen,
gibt
es
auch
hier
nur
Kaltwäsche,
Laufzeit
30
min.
Anschließend
ist
die Wäsche ….. akzeptabel.
Um
am
nächsten
Tag
auf
die
andere
Seite
der
Bucht
zu
gelangen,
nehmen
wir
nicht
die
Fähre,
sondern
die
landschaftlich
sehr
schöne,
aber
bannig
schmale
und
kurvenreiche
Erdstraße
durch
die
Berge
des
Russell-
und
Waikino
Forest.
Unzählige
riesige
Baumfarne
(eine
unserer
Lieblingspflanzen)
säumen
die
Straße.
Ihre
grünen
Dächer
strahlen
wunderschön
im
Sonnenschein. In den Niederungen durchqueren wir Mangrovenwälder und mit hübschen Gräsern bewachsene Sumpfgebiete.
Wir
erreichen
Kawakawa.
Der
unscheinbare
Ort
verdankt
seine
Attraktion
seiner
weltweit
am
meisten
fotografierten
öffentlichen
Toilette,
die
von
Friedensreich
Hundertwasser
als
letztes
Werk
gestaltet
wurde.
Er
verstarb
im
Jahr
2000,
nachdem
er
seit
1973
nahe
Kawakawa
gelebt
hatte.
Kawakawa
war
einst
ein
Versorgungsort
für
den
regionalen
Kohlebergbau.
Die
dafür
errichtete
Eisenbahn
dient
heute
nur
noch
für
kurze
Touristenfahrten.
Nur
6
km
weiter
südlich
wartet
die
Waitomo
Glowworm
Cave
(Glühwürmchenhöhle)
auf
uns.
Sie
befindet
sich
seit
Generationen
im
Besitz
einer
Maori-Familie,
deren
Mitglieder
auch
heute
noch
die
Besucher
führen.
Es
handelt
sich
um
eine
ca.
200
m
lange
Tropfsteinhöhle
mit
einer
Höhe
von
bis
zu
20
m,
durch
die
sich
ein
Fluss
schlängelt.
Auf
Holzstegen
geht
es
in
das
dunkle
Loch.
Sobald
die
Laternen
ausgeschaltet
werden,
leuchten
an
der
Decke
die
Glühwürmchen
wie
ein
Sternenhimmel!
Fotografieren
leider
verboten!
Mit
unseren
Glühwürmchen
sind
diese
jedoch
nicht
verwandt.
Eine
Mückenart
legt
in
der
feuchten
Höhle
Eier
an
der
Decke
ab,
aus
denen
sich
Larven
entwickeln.
Diese
Larven
lassen
klebrige
Fangfäden
von
der
Decke
hängen,
die
leuchten.
Je
heller
ein
Faden
leuchtet,
desto
hungriger
ist
die
Larve.
Vorbeifliegende
Insekten
werden
durch
das
Licht
angelockt,
verfangen
sich
in
den
Fäden
und
werden
von
der
Larve
gefressen.
Jede
Larve
hat
ihr
eigenes
Areal
-
kommt
der
Nachbar
zu
nahe,
wird
er
von
seinem
Artgenossen
ebenfalls
gefressen.
9
Monate
dauert
dieses
Stadium,
anschließend
verpuppt
sich
die
Larve
in
einen
Kokon.
Nach
2
Wochen
schlüpft
das
Insekt.
Diese
Mücke
ist
nicht
in
der
Lage,
Nahrung
aufzunehmen
und
stirbt
nur
drei
Tage
später.
Bis
dahin
müssen
die
Eier
gelegt
und
befruchtet
sein,
und
das
Spiel
beginnt von vorn. Was ist Fantasie gegen die Natur?!
Weiter
nördlich
erreichen
wir
den
sehr
touristischen
Ort
Paihia
an
der
Bay
of
Islands.
Wir
fahren
weiter
nach
Waitangi,
kehren
aber
zum
Abendessen
nach
Paihia
zurück
und
lassen
uns
absolut
köstlichen
Seafood
Chowder
und
Spare
Ribs
schmecken.
Heute
ist
Nikolaustag,
wir
rufen
Bettinas
Mädels
an,
die
uns
-
wie
jedes
Jahr
-
gemeinsam
mit
ihren
Jungs
mit
ihrem
Ferngesang
(“In
der
Weihnachtsbäckerei“)
beglücken.
Auch
wir
haben
inzwischen
eine
Weihnachtsgirlande
aufgehängt
und
schon
köstlichen
Christstollen
“Made
in
Germany“
verzehrt.
Mit
Waitangi
haben
wir
nun
den
historisch
wichtigsten
Ort
Neuseelands
erreicht:
Am
6.2.1840
wurde
hier
der
“Treaty
of
Waitangi
(Vertrag
von
Waitangi)“
zwischen
48
Maori-
Häuptlingen
und
der
britischen
Krone
unterzeichnet.
Später
unterzeichneten
noch
mehr
als
500
weitere
Häuptlinge
den
Vertrag
und
wurden
somit
britische
Staatsbürger
mit
allen
Rechten
und
Pflichten.
Das
Recht,
Maori-Land
zu
kaufen,
hatte
laut
Vertrag
nur
die
britische
Krone.
Bald
jedoch
kam
es
zu
Auseinandersetzungen:
Zum
einen
wichen
die
englische
und
die
Maori-Fassung
des
Vertrages
inhaltlich
voneinander
ab.
Zum
anderen
kaufte
die
britische
Krone
billig
Maori-Land,
um
es
danach
mit
einem
saftigen
Aufschlag
an
europäische
Siedler
weiterzuverkaufen.
Bis
heute
sind
die
Streitigkeiten
nicht
vollends
beigelegt,
obwohl
Schadenersatzzahlungen
geleistet
und
Land
-
oft
allerdings
eher
symbolisch
-
an
die
Maori
zurückgegeben
wurde.
Am
Nationalfeiertag,
dem
Waitangi
Day
am
6.
Februar,
kommt
es
immer
wieder
zu
Protesten
seitens
der
Maori!
Auf
dem
Gelände,
auf
dem
die
Vertragsunterzeichnung
stattfand,
steht
das
Haus
des
damaligen
Vertreters
der
Krone,
sowie
ein
Versammlungshaus
(Whare
Runanga).
Es
ist
heute
ein
wunderschön
angelegter
Park
und
befindet
sich
in
Maori-Besitz.
1940,
zur
100
Jahrfeier,
wurde
ein
Maori-Kriegskanu
aus
zwei
Kauri-Stämmen
gebaut.
35
m
ist
es
lang
und
kann
80
Ruderer
und
70
Krieger
aufnehmen.
Es
beginnt,
heftig
zu
regnen,
aber
am
Nachmittag
scheint
wieder
heiß
die
Sonne - so ist Neuseelands Wetter!
Die
Karikari-Halbinsel
ist
unser
nächstes
Ziel.
An
ihrer
Westseite
liegt
die
große
Doubtless
Bay,
deren
Namensgeber
James
Cook
war,
der
beim
Vorbeisegeln
sagte:
“This
is
doubtless
a
bay!“.
Die
Halbinsel
ist
geprägt
von
Stränden
im
Norden
und
großen
Farmflächen
im
Inneren
-
hier
sehen
wir
zum
ersten
Mal
große
Schafherden.
Das
Fleisch
der
Tiere
ist
immer
noch
einer
der
größten
Devisenbringer,
der
Umsatz
mit
Schaf-Rohwolle
macht
jedoch
nur
noch
einen
geringen
BIP-Prozentsatz
aus.
An
der
Maitai
Bay
erwartet
uns
wieder
ein
sehr
schöner
DOC
Campingplatz
und
ein
wunderschöner
Strand
zum
Entlangwandern.
Bevor
wir
uns
zum
nördlichsten
Teil
Neuseelands,
auf
die
Aupori
Halbinsel,
begeben,
decken
wir
uns
in
Kaitaia
mit
Lebensmitteln
ein.
Nördlich
von
Awanui
besuchen
wir
die
Werkstatt
“Ancient
Kauri
Kingdom“,
in
der
aus
uraltem,
aus
dem
hiesigen
Torfboden
mit
schwerem
Gerät
hervorgeholtem
Kauri-Holz
Möbel
und
Gebrauchsgegenstände
hergestellt
werden.
Im
Verkaufsraum
steht
ein
Stück
eines
45.000
Jahre
alten
Kauri-Baumstammes,
in
dessen
Inneres
eine
Wendeltreppe
eingearbeitet
wurde.
Gigantisch!
Nur
wenige
Kilometer
weiter,
im
“Gumdiggers
Park“,
erfahren
wir
mehr
über
den
sog.
Kauri-Bernstein.
Hier
standen
Kauri-Wälder,
die
zu
Beginn
der
letzten
Eiszeit
vor
45.000
Jahren
starben.
Wird
der
Kauri
verletzt,
produziert
er
große
Mengen
von
Saft
(Harz),
das
nach
Schließen
der
Wunde
verklumpt
zu
Boden
fällt.
Nach
Tausenden
von
Jahren
wird
das
Harz
zu
Kauri-Bernstein.
Die
Maoris
verwendeten
das
Harz
als
Kaugummi
und
die
ersten
Siedler
verkauften
es
mit
Gewinn
als
Grundstoff
für
Qualitätslacke
und
Linoleum
nach
Europa
und
in
die
USA.
Als
das
an
der
Oberfläche
zu
findende
Kauri-Harz
immer
seltener
wurde,
kamen
die
Gumdigger
ins
Spiel.
Sie
gruben
nach
den
Kauri-
Harzklumpen,
die
Zigtausende
von
Jahren
in
den
Sümpfen
überdauert
hatten,
nachdem
diese
von
ihnen
trockengelegt
worden
waren.
Wir
sehen
die
Schächte
und
die
Gerätschaften
der
Gumdigger,
die
über
ca.
100
Jahre
bis
Mitte
des
20.
Jh.
nach
dem
wertvollen
Stoff
geschürft
haben.
Im
Verkaufsraum
befindet
sich
ein
großer
Klumpen
Kauri-Bernstein
–
sehr
jung,
nur
20.000
Jahre
alt.
Wir
reiben
unsere
Hände
daran,
und
es
riecht
-
nicht
ganz
überraschend
-
ähnlich
wie
Weihrauch.
Wir
sind sehr beeindruckt!
In
den
nächsten
Tagen
bleiben
wir
auf
der
Aupouri-Halbinsel,
finden
auf
der
Ostseite
sehr
schöne
DOC-Campingplätze
an
Buchten
mit
feinen
Sandstränden
und
Bademöglichkeiten
und
herrlichen
Wanderwegen.
Wirklich
toll!
Die
Westseite
wird
dominiert
von
der
berühmten
90
Mile
Beach,
ein
nur
ca.
60
km
langer
(die
Angelsachsen
lieben
die
Übertreibung)
Sandstrand,
an
dessen
nördlichem
Ende
sich
ein
Dünengebiet
erhebt.
Dort
fahren
wir
3,5
km
durch
das
Flussbett
des
Te
Paki
Stream
zum
Strand
hinunter,
aber
nicht
auf
ihm
entlang.
Er
ist
fahrerisch
keine
Herausforderung
und
landschaftlich
etwas
monoton.
Dafür
wieder
1
Stunde
lang
mit
dem
Hochdruckreiniger
das
Auto
von
Salz
befreien?
Vielen
Dank,
hatten
wir
schon!
Die
nördlichste
per
Auto
zu
erreichende
Spitze
Neuseelands
ist
das
Cape
Reinga.
Vom
Leuchtturm
blicken
wir
auf
das
Zusammentreffen
zweier
Ozeane:
im
Westen
die
Tasman-See,
im
Osten
der
Pazifik.
Deutlich
sind
auf
dem
Wasser
die
heftigen
Strömungen
zu
erkennen,
mit
denen
die
Meere
aufeinander
stoßen!
Für
die
Maori
ist
dieser
Teil
der
Nordinsel
geheiligter
Boden,
da
die
Seelen
der
Verstorbenen
hier
ins
Meer
gleiten.
Es
darf
hier
weder
gegessen
noch
getrunken
werden!
Unser
letzter
Campingplatz
liegt
an
der
Spirits
Bay,
der
Waitahora
fließt
hier
ins
Meer.
An
den
Flussufern
leben
Kormorane
und
Wildenten.
Grüne
Hügel,
auf
denen
Pferde
weiden,
bilden
das
Hinterland
-
wunderschön.
Auf
einer
kleinen
Felseninsel
werden
wir
von
einem
Austernfischer-Pärchen
attackiert,
das
uns
von
seinem
Nest
vertreiben
will.
Zum
Abendessen
gibt
es
wieder
einmal
leckeres
Lammfilet
und
grünen
Spargel:
Das
könnte
neben
Fisch
unser
Lieblingsgericht
in
NZ werden. Brot hat Bettina auch schon gebacken und auch Marmelade gekocht. Kulinarisch sind wir im grünen Bereich!
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Neuseeland
gefällt
uns
bisher
sehr
gut,
und
wir
hoffen,
Euch
dies
vermitteln
zu
können.
Doch
man
soll
den
Tag
nicht
vor
dem
Abend
loben
-
warten
wir
ab,
was
wir
Euch
im
nächsten
Bericht
erzählen
können.
Bis
dahin
wünschen
wir
Euch
schöne
Festtage und vorsorglich, falls wir uns nicht mehr sprechen sollten, schon jetzt nur das Allerbeste für 2016!
Viele Grüße,
Bettina & Rolf
(Whangarei/Neuseeland, Weihnachten 2015)
Entgegen
unseren
Gepflogenheiten
werden
wir
für
diese
Reise
keine
Nachtplatz-Koordinaten
veröffentlichen:
Neuseeland
bietet
dem
Camper
unzählige
Möglichkeiten,
in
der
Natur
sein
Haupt
zu
betten,
und,
anders
als
in
Australien,
kann
auch
der
in
der
Wolle
gefärbte
"Wildcamper"
(wir
gehören
dazu!)
sein
Glück
finden.
Vom Kap Reinga wieder nach Whangarei
Wir
fahren
zurück
nach
Süden.
In
Te
Kao
halten
wir
an,
um
eine
Moschee
zu
fotografieren.
Doch
bei
näherer
Betrachtung
stellt
sich
heraus,
dass
es
sich
um
den
kleinen
Tempel
einer
christlichen
Maori-Sekte
handelt,
der
wie
eine
Moschee
aussieht.
Es
findet
gerade
eine
Messe
statt,
und
wir
lauschen
von
draußen
den
Gesängen.
Plötzlich
geht
die
Tür
auf,
und
wir
werden
in
das
ungewöhnliche
Gotteshaus
eingeladen!
Neben
zwei
Predigern
sind
nur
noch
fünf
weitere
Maoris
anwesend.
Wir
werden
auf
Englisch
willkommen
geheißen
und
bekommen
einen
kurzen
Abriss
der
Sektengeschichte
–
vom
Priester
nahtlos
in
die
Predigt
eingefügt.
Beendet
wird
die
Predigt
wieder
auf
Maori.
Was
uns
umhaut,
ist
der
professionelle
mehrstimmige
Gesang
der
kleinen
Gemeinde!
Wer
mag,
kann
hier
eine
Kostprobe
hören
.
Mit
einem
Gemeindemitglied
unterhalten
wir
uns
später
ausgiebig.
Er
versucht
nur
ein
wenig,
uns
zu
missionieren.
Wir
sprechen
auch
über
die
Streitigkeiten
der
Maoris
mit
der
neuseeländischen
Regierung.
Und
gewinnen
den
Eindruck,
dass
er
zu
den
Maoris
gehört,
die
mit
den,
teilweise
auch
nur
symbolischen,
Landrückgaben
an
Maori-Communities
(Gemeinschaftseigentum)
zufrieden
ist.
Wir
erreichen
den
von
der
Westküste
tief
ins
Land
hineinragenden
Fjord
Hokianga
Harbour.
Dem
südlichen
Ufer
folgend,
erreichen
wir
die
Wairere
Boulders.
Es
handelt
sich
um
ein
mit
Basaltblöcken
gefülltes
Tal,
das
sich
seit
vielen
Jahren
im
Besitz
der
Schweizer
Rita
und
Felix
Schaad
befindet,
und
durch
das
die
beiden
einen
aufwändigen
Weg
auf
Holzstegen
und
über
Brücken
gebaut
haben.
Felix
ist
Geologe
und
erläutert
uns
die
Besonderheit
eines
Naturphänomens
auf
seinem
Grundstück:
Weltweit
nur
hier
gibt
es
derart
erodierten
Basalt,
dass
man
ihn
bei
flüchtiger
Betrachtung
mit
Kalkstein
verwechseln
kann.
Das
Ergebnis
des
Wirkens
saurer
Kauri-Zerfallssubstanzen
aus
Wäldern,
die
bereits
vor
50.000
Jahren
untergegangen
sind.
Wir
haben
wieder
etwas
Neues
gelernt!
Wir
dürfen
auf
ihrem
Parkplatz
übernachten
und
erhalten
am
nächsten
Morgen
von
Rita
ungespritzte
Zucchini
aus
dem
eigenen
Garten,
sehr
köstlich!
Wir
folgen
nun
der
kurvenreichen
Erdstraße
durch
den
Waima
Forest,
bis
wir
in
Koutu
wieder
an
das
südliche
Ufer
des
45
km
langen
Hokianga
Harbour
gelangen.
Auf
einer
Anhöhe
über
dem
Wasser
gibt
es
einen
traumhaften
Platz.
Die
10
$
Campgebühren
werden
durch
einen
Schlitz
in
einen
40“-Container
geworfen.
Das
Sparschwein
klaut
so
schnell
niemand!
Das
Wetter
ist
wieder
sehr
gut.
Bei
Ebbe
laufen
wir
am
Ufer
der
Bucht
entlang,
wobei
wir
uns
manchmal
durch
Mangroven
kämpfen
müssen.
Mangroven
wachsen
in
NZ
nur
hier
im
subtropischen
Norden.
Ein
Ehepaar
aus
Berlin
besucht
uns,
wir
trinken
Kaffee
und
unterhalten
uns
sehr
nett.
Die
Strasse
führt
nun
direkt
am
Fjord
entlang,
mit
herrlichem
Blicken,
insbesondere
von
der
Anhöhe
bei
South
Head,
auf
die
großen
Sanddünen
auf
dem
Nordufer
und
auf
20
km
wilde
Brandungszone
auf
der
Meerseite.
Wenige
Kilometer
weiter
südlich
erreichen
wir
das
ca.
100
qkm
umfassende
Schutzgebiet
des
Waipoua
Forest
und
Trounson
Kauri
Parks,
wo
heute
ca.
¾
aller
verbliebenen
Kauri-Bäume
Neuseelands
stehen.
Noch
vor
ca.
150
Jahren
bedeckten
Kauriwälder
große
Teile
der
Nordinsel.
Davon
sind
nach
Schätzungen
nur
ca.
2
%
übrig
geblieben.
Der
Kauri
ist
ein
immergrüner,
sehr
langlebiger
Baum
und
gehört
zur
Familie
der
Araukarien,
die
bereits
190
Mio
Jahre
alt
und
die
ältesten
bekannten,
noch
existierende
Bäume
sind.
Aufgrund
ihrer
geraden
und
astlosen
Stämme
(der
Kauri
wirft
beim
Wachsen
die
unteren
Äste
ab)
verwendeten
die
Maoris
die
Bäume
zum
Bau
ihrer
Kanus.
Von
den
Siedlern
wurde
das
Holz
für
den
Bau
von
Schiffsmasten
und
Häusern
und
schließlich
für
den
Export
verwendet:
Der
große
Brand
Londons
und
das
Erdbeben
in
San
Francisco
haben
für
den
Wiederaufbau
ganze
Wälder
verschlungen,
und
die
Neuseeländer
haben
ihn
schließlich
fast
ausgerottet.
Vor
einigen
Jahren
wurde
ein
Parasit
eingeschleppt,
der
die
Kauris
irgendwann
umbringt
-
wir
sehen
viele
bereits
abgestorbene
Bäume.
Der
gewaltigste
(voluminöste)
aller
noch
lebenden
Kauris
ist
der
ca.
1200
Jahre
alte
Tane
Mahuta
(“Gott
der
Wälder“)
mit
einem
Stammesumfang
von
13,8
m
und
einer
Höhe
von
51,5
m.
Der
älteste
ist
mit
ca.
2000
Jahren
der
Matua
Ngahere
(“Vater
des
Waldes“)
mit
einem
Stammesumfang
von
16,41
m
und
einer
Höhe
von
29,9
m.
Wir
sind
sehr
beeindruckt,
nicht
nur
von
den
wirklich
gigantischen
Kauris,
sondern
auch
von
der
Vielfalt
des
subtropischen
Regenwaldes.
Viele
Bäume
sind
mit
Epiphyten
(Aufsitzpflanzen)
überzogen.
Unser
DOC-Nachtplatz
im
Trounson
Kauri
Park
ist
nicht
so
toll,
aber
die
warmen
Duschen sind es wert.
Da
wir
am
17.12.
in
Kerikeri
sein
wollen,
geht
es
über
eine
sich
durch
die
Berge
schlängelnde
Erdstraße
zunächst
durch
Weideland,
später
an
Hängen
abgeholzter
Plantagenwälder
vorbei:
“Clearcut“
kennen
sie
hier
auch
–
es
sieht
schrecklich
aus!
Kerikeri
ist
neben
Russell
die
älteste
permanente
europäische
Siedlung.
Wir
besuchen
das
sehr
schön
am
Kerikeri-Fluss
gelegene
Missionshaus
(heute
ein
Café)
aus
dem
Jahre
1822
und
das
Stone
House,
das
älteste
Steingebäude
Neuseelands
von
1836
(heute
ein
Laden
und
Museum).
Das
auf
der
anderen
Seite
des
Flusses
nachgebaute
Maori-Fischerdorf
aus
dem
19.
Jh.
beeindruckt
uns
weniger.
Am
Nachmittag
treffen
wir
bei
Lesley
und
Rainer
ein,
bei
denen
wir
uns
für
die
nächsten
2
Tage
einnisten.
Sie
haben
ein
wunderschönes
mit
Oliven-
und
Obstbäumen
und
Blumen
bepflanztes
Grundstück
und
ein
schönes
Heim,
dessen
Gästezimmer
wir
nutzen
dürfen.
Zum
Abend
haben
Lesley
und
Rainer
auch
die
Nachbarn
Karel
und
Markus
eingeladen,
und
wir
Gäste
werden
äußerst
verwöhnt.
Der
neuseeländische
Wein
fließt
auch
reichlich.
Es
ist
ein
sehr
lustiger,
unterhaltsamer
und
auch
informativer
Abend.
Am
folgenden
Tag
nehmen
Lesley
und
Rainer
uns
mit
auf
eine
Sightseeing-
Rundfahrt
über
die
Matauri
Bay
Road,
eine
kurvenreiche
Fahrt
zu
hübschen
Buchten
mit
traumhaft
vorgelagerten
Inseln.
Am
Nachmittag
sind
wir
alle
bei
Markus
und
Karel
zum
leckeren
Aprikosenkuchen
eingeladen.
Auch
die
beiden
haben
einen
sehr
schön
angelegten
Garten
und
ein
geschmackvoll,
teils
modern,
teils
klassisch
eingerichtetes
Heim.
Zum
Entspannen
sitzen
wir
später
im
geheizten
Pool
und
lassen
uns
den
Wein
schon
wieder
schmecken.
Am
nächsten
Morgen
verabschieden
wir
uns
von Lesley und Rainer. Vielen Dank für die schöne Zeit bei Euch und Eure Gastfreundschaft!!
Zurück
in
Whangarei
pflanzen
wir
uns
sofort
wieder
auf
unseren
Superplatz
an
der
Town
Basin-Marina
-
nur,
um
Euch
noch
rechtzeitig
die
Möglichkeit
zu
geben,
unter
dem
Weihnachtsbaum
unseren
ersten
Bericht
lesen
zu
können!
Wenn
Euer
PC
zum Lesen nicht darunter passt, ist er (der Baum) zu klein ;-)!
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Auckland/Neuseeland