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Durchs Schwarze Loch - Oktober bis Dezember 2016 Von Hamburg über Neuseeland, Fidschi, Tonga, Hawaii nach Los Angeles Neuseeland Zugegeben, der Titel ist ein wenig reißerisch! Doch nach all unseren, wie wir nun wissen, bisher eingeschränkten Reiseerfahrungen haben wir doch eine uns ziemlich fremde Welt durchquert. Neugierig? Lest einfach weiter! "Howsitgoin?" Nach fast sechs Monaten in der Heimat, einer wunderbaren Zeit zusammen mit Familie und Freunden, zieht es uns - wie immer, wenn auch Wildgänse und Kraniche ziehen - wieder in südlichere Gefilde. Andrea, Udo, Püppi und Heinz verabschieden uns am Flughafen Hamburg. Eine lange Flugzeit steht uns bevor 6 ½ Stunden bis Dubai und dann 17 ½ Stunden bis Auckland. Das liegt schon an der Grenze des Erträglichen, aber besser, als ein zweiter Stopover. In Auckland geht es per Mietwagen zu unserer angemieteten Wohnung in Hafennähe. Leider müssen wir feststellen, dass wir diesmal bei der Auswahl satt daneben gegriffen haben, dass es sich nur um einen von vier Schlafräumen in einer Wohnung handelt. Küche, Wohnraum und Bad teilen wir uns mit Mitbewohnern. Da haben wir wohl etwas in der Beschreibung überlesen. Egal, wir sind ja vorwiegend hier, um uns um die Verschiffung unseres Fahrzeugs (vieles hat Rolf bereits von zu Hause in die Wege geleitet) zu kümmern. Dazu gehören Treffen mit dem Agenten, Verstauen des mitgebrachten Gepäcks im Fahrzeug und eine letzte Reinigung vor der Verschiffung nach Los Angeles. Und wir müssen entscheiden, wie wir die nächsten acht Wochen (Schiffslaufzeit) gestalten möchten. Bis jetzt ist nur klar, dass wir einige Südseeinseln besuchen wollen. Reiseführer werden studiert, Informationen in Reisebüros eingeholt, doch es dauert, bis die Entscheidung für Fidschi, Tonga und Hawaii getroffen ist. Wir buchen Flüge und erste Unterkünfte in Fidschi und Tonga. Alles Weitere entscheiden wir später vor Ort. Auf das Wiedersehen mit unseren Reisefreunden Chris und Pete aus Neuseeland haben wir uns besonders gefreut. Wir besuchen sie in ihrem Haus 80 km südlich von Auckland gegenüber der Coromandel Halbinsel. Wie immer, führen wir lustige, aber auch interessante Gespräche und verbessern mal wieder die Welt. Der Abschied fällt schwer. Wer weiß, ob oder wann wir uns wiedersehen werden. Absichtlich haben wir uns eine Wohnung in unmittelbarer Hafennähe gemietet, um nach Ankunft des Schiffs und bei auftretenden Problemen ggf. noch schnell im Hafen selber eingreifen zu können. Und Probleme, oder besser Aufregung, gibt es genug: Der Wagen wird erst sehr spät („late delivery“) vom Agenten (den wir bestimmt nicht empfehlen können) in den Hafen geliefert, anschließend zieht er es in einer schwebenden Situation vor, sich unerreichbar ins verlängerte Wochenende zu verabschieden. Unsere größte Angst ist die vor der nachgesagten Unnachgiebigkeit der Reederei Wallenius-Wilhelmsen in Sachen „persönliche Effekten“. Und welches Wohnmobil ist nicht voll davon!? Doch wir bekommen keinen Anruf, sofort in den Hafen zu kommen, um den Tally (letzte Autorität in Sachen Ladung) unseren Wohnkoffer (nur wir haben den Schlüssel dazu) inspizieren zu lassen. Und als wir dann durch Zufall am 23. Oktober zum richtigen Zeitpunkt am Hafenzaun stehen und mitbekommen, wie unser rollendes Heim in den Bauch der „SALOME“ gefahren wird, fallen mehrere Gebirgszüge von unseren Herzen! Deutlich beruhigt treten wir am nächsten Tag unser Abenteuer in der Südsee an.
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Fidschi-Inseln Südsee welch’ ein Klang! Mit dem Wort verbinden wir Wärme, Inseln mit weißen Sandstränden, Hängematten unter säuselnden Palmen, Lagunen mit klarem, türkisfarbenem Wasser und herrliche Korallenriffe. Wir denken an hübsche Frauen in Baströckchen und Blumengirlanden um den Hals und an Gaugin und seine Südsee-Gemälde. Aber wir erinnern uns auch an die „Meuterei auf der Bounty“, an den unbarmherzigen Cpt. William Bligh und den Meuterer Fletcher Christian. „Bula Fiji!“ 1835 erreichten die ersten Missionare die Fidschi-Inselgruppe, um Christentum und Zivilisation zu verbreiten, denn es gab noch immer Kannibalismus in einigen Landesteilen. Die Feinde wurden getötet und gegessen. Obwohl er bereits acht Jahre in Fidschi lebte, passierte das dem unglücklichen Pfarrer Thomas Baker. Danach (zu spät für den Pfarrer) konvertierte König Cakabau zum Christentum und verbot Kannibalismus, woran sich die Mehrheit der Bevölkerung hielt, bis heute, meistens. Das hoffen wir zumindest, als wir nach einem 2 ½ Stunden-Flug von Auckland auf der Hauptinsel Viti Levu in Nadi landen. Wir werden mit traditioneller Musik und tropischen Temperaturen empfangen. Per Mietwagen gelangen wir zu unserer Unterkunft in einem Resort an der Coral Coast. Das Land übrigens, auf dem solche touristischen Einrichtungen wie Hotels etc. errichtet werden, wird nicht an die Hotelbetreiber verkauft, sondern nur verpachtet. Es bleibt im Besitz der jeweiligen Eigentümergroßfamilie. Damit waren und sind die Fidschianer erheblich schlauer als z. B. die Maoris in Neuseeland, die ihr Land, heute sehr zu ihren Leidwesen, seinerzeit an die britischen Kolonisten verkauft haben. Für uns gibt es keinen Weg zurück: Wir müssen uns an die völlig ungewohnte Art des Reisens ohne unser rollendes Heim gewöhnen und das, so könnt Ihr uns glauben, fällt uns nicht leicht! Aber die Unterkunft ist gut, das Essen auch, und unser Bungalow am Strand mit Blick aufs Meer erfüllt unsere Erwartungen. Im hübsch angelegten Garten blühen die Jakarandabäume in vielen Farben, und die Blüten der Hibiskussträucher leuchten rot. Tatsächlich regnet es auch einige Male, keine kurzen tropischen Regengüsse, sondern lang anhaltender „norddeutscher Landregen“! Aber es ist schön warm dabei. Wir erkunden mit unserem Mietwagen die Insel und besuchen Dörfer der Einheimischen. Die Städte, wie Nadi oder Sigatoka, sind unattraktiv. Supermärkte und viele Restaurants werden von Indern geführt, die ca. 40 % der Bevölkerung ausmachen. Sie wurden erstmals 1879 von den englischen Kolonialherren als willige (und billige) Arbeitskräfte ins Land geholt, da die einheimische Bevölkerung sich rundheraus weigerte, auf den neu angelegten Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Sie hatten einfach nicht verstanden, warum sie für etwas arbeiten sollten (nämlich Geld), was man nicht essen konnte. Dummerweise schuldete König Thakombau den USA eine große Summe Geldes, die er 1874 ohne Aufschub zurückzahlen musste, anderenfalls drohten die USA mit Krieg und Annexion. Der verzweifelte König trat sein Land an Großbritannien ab, das sich im Gegenzug zur Tilgung seiner Schulden verpflichtete und anschließend die Inseln durch Zuckerrohrplantagen profitabel zu machen versuchte. Erst 96 Jahre später, 1970, erlangte Fidschi seine Unabhängigkeit zurück. In einem Dorf besuchen wir die Sonntagsmesse, da der Gesang in Fidschis Kirchen legendär ist. Wir sind ziemlich erstaunt, dass eine komplette Band (mit Verstärker und Mischpult) auf dem Altar die Gesänge begleitet. Wir werden auf Englisch - Englisch ist die erste (!), Fidschi die zweite offizielle Landessprache - begrüßt und später per Handschlag von den Honoratioren des Dorfes willkommen geheißen. Gegen Ende der Messe werden wir vom Prediger aufgefordert, doch ein Kirchenlied aus unserem Heimatland der versammelten Gemeinde vorzutragen. Als wir bescheiden abwinken, insistiert er Gott sei Dank nicht! Ein außergewöhnliches Erlebnis! An der Westküste von Viti Levu zieht sich ein Bogen von kleinen und kleinsten Inseln nach Norden, die Mamanucas- und nördlich davon die Yasawa Inseln. Wir besteigen den Katamaran Yasawa Flyer, der einmal täglich in 8 Stunden wie ein Linienbus hin und wieder retour alle Inseln abklappert, auf denen Gäste ein- oder aussteigen möchten. Dieses Insel-Hopping ist sehr beliebt. Die nördlichste Insel und unser Ziel ist Nacula, auf der wir die nächsten acht Tage bleiben werden. Die vierstündige Fahrt mit dem Katamaran durch die Inselwelt ist grandios. Wir passieren winzige Inselchen, die man wohl in 15 min zu Fuß umrunden könnte und selten höher als 5 m aus dem Meer ragen, und größere Inseln mit spitzen Gipfeln alter Vulkane. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Einst passierte der von den Meuterern ausgesetzte Cpt. William Bligh die Yasawas in seiner kleinen Schaluppe und wurde prompt von kriegerischen und bekanntlich kannibalistischen Einheimischen verfolgt. Er entkam. Die Gewässer, durch die wir fahren, sind daher als Bligh Waters bekannt. Unsere Unterkunft ist ein kleines, von einer Fidschi-Familie geführtes Resort. An den ersten zwei Tagen gibt es weitere drei Gäste, dann haben wir das Resort für uns allein und werden in das Familien- und Dorfleben eingebunden. Der Chief, das Oberhaupt aller Dörfer auf Nacula Island, gleichzeitig General Manager unseres Resort, ist vor einer Woche verstorben, und man erzählt uns alles über die Beerdigungszeremonien und Trauerzeiten. Unser Besuch des Dorfes kann nur in vorgeschriebener Kleidung erfolgen, die man uns zur Verfügung stellt, da sich in unserem Gepäck nichts Passendes findet. Bettina erhält eine Art schwarzes Abendkleid mit Goldbordüre, darüber ein schwarzer Rock und eine schwarze Stola, Rolf ein schwarzweißes Hemd mit schwarzem Sarong. So perfekt gekleidet, erkunden wir das Dorf, dessen Bewohner Vorbereitungen für die Beisetzung treffen, und in dem wir uns frei bewegen dürfen. Über den Chief erfahren nur, dass er hoch in der Fidschi- Stammeshierarchie angesiedelt war, dass sein Leben sehr „speziell“ war – übersetzt heißt das wohl: Er war ein Filou! Mit einem Boot fahren wir am nächsten Tag zu einem vorgelagerten Riff zum Schnorcheln. Wir sind enttäuscht von den wenigen noch intakten Korallen und in Folge von den nur wenigen Fischen. Aber sonst ist alles so, wie man sich eine Südseeinsel vorstellt: kristallklares warmes Wasser in unterschiedlichen Blau- und Türkistönen, feiner weißer von Palmen gesäumter Sandstrand. Vor dem Frühstück springen wir zum Wachwerden ins Meer, um dann frisch geerntete Ananas und Papayas (die schmecken hier richtig gut) zu genießen. Das Abendessen wird auf einer Terrasse mit Blick aufs Meer serviert. Einige Männer spielen Gitarre und singen dazu. Und trinken Kawa, Fidschis Nationalgetränk, gewonnen aus den Wurzeln des Pfefferstrauchs, mit erfrischenden und beruhigenden Effekten auf den Körper. Als Folge davon, so hören wir, werden die Männer immer fauler und verschlafen sogar die morgendliche Sonntagsmesse Sakrileg! Nach acht Tagen verabschiedet die Familie uns mit einem Lied, in dem sie uns Glück und ein langes Leben wünscht und für unseren Besuch dankt. Wir sind ganz gerührt. Per Katamaran geht es zurück nach Nadi, um am folgenden Tag zur nächsten Inselgruppe, zu den Tongas zu fliegen. Während des Fluges nach Tongatapu, Tongas Hauptinsel, gibt die Stewardess bekannt, dass einige Gepäckstücke nicht mitgekommen seien. Man solle sich nicht sorgen, sie würden hoffentlich bestimmt am nächsten Tag ankommen. Wir finden das lustig. Allerdings nicht mehr, als wir nach der Landung feststellen, dass auch unser Gepäck fehlt!
Tonga-Inseln „Malo e lelei Tonga!“ Der recht korpulente Fahrer unseres Shuttle-Busses sieht das ganz relaxed. Er gibt uns gleich zwei wichtige Tonga-Regeln mit auf den Weg: Erstens - vergiss die Uhr, ab jetzt gilt Tonga-Time, alles schön entspannt und langsam, kein Stress. Zweitens - iss immer so viel wie Du möchtest. Dann bleibt man so schlank wie er mit seinen geschätzt 120 kg. Was soll man dazu sagen? Hört man von Tonga, denkt man nicht nur an die Südsee, sondern auch an die imposante Figur des dicksten Königs der Welt. König Taufa’ahau Tupou IV wog 210 kg. Er starb 2006 im Alter von 88 Jahren. Unser Resort an der Nordwestspitze wird von Mutter und Sohn Renate und Sven, ursprünglich aus Hamburg, geführt, die seit 28 Jahren in Tonga leben. Die Liebe hat die Mutter einst hierher gebracht. Die Gästehütten liegen oberhalb des Strandes in einem hübsch angelegten tropischen Garten. Dass Tonga-Time flexibel ist, stellen wir u. a. fest, als wir per Bus in die Hauptstadt Nuku’alofa fahren. Der Bus kommt oder kommt nicht, Haltestellen gibt es nicht. Man winkt, der Bus hält an. Man brüllt „Stop“, man kann aussteigen. Aber während der Fahrt geht es recht lustig zu, es gibt offensichtlich viel zu lachen, vielleicht über uns. Egal, wir lachen mit, lauschen zwangsläufig der lautstarken Musik und kommen tatsächlich irgendwann an unserem Ziel an. Sven und seine Mutter berichten uns über ihre langjährigen Erfahrungen mit den Tonganern. Fakt ist wohl, sie haben einfach keine Lust zum Arbeiten. Als Folge davon befinden sich inzwischen viele Geschäfte in chinesischer Hand. Und am Sonntag geht gar nichts mehr, selbst die Busse fahren ab Samstagnachmittag nicht mehr, und der Flugbetrieb ist eingestellt. Denn am Sonntag widmen sich die Tonganer ihrem Kirchgang, gehen drei- bis fünfmal am Tag zur Messe, zwischendurch wird immer wieder gegessen. Ein Tonganer hat ein Buch mit wahren Geschichten über seine Landsleute geschrieben. Eine lautet: „Da Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen, soll man am 7. Tag, am Sonntag, ruhen. Die Tonganer aber haben am Sonntag mit Kirchgängen und Essen so viel zu tun, dass sie sich an den übrigen sechs Tagen ausruhen müssen.“ Der Autor hat noch vor der Veröffentlichung des Buches seine Heimat verlassen. Genau wie die Fidschianer, so sind auch die Tonganer sehr religiös, wobei die Kirchen einer Vielzahl christlicher Sekten gleichzeitig eine soziale und auch eine Kommunikationsplattform bieten. Während der Messe gibt es neben den Gesängen sogar Tanzvorführungen! Beide Geschlechter sind festlich gekleidet, und die Damen tragen ihre schönsten Hüte. Die Ha’apai-Inselgruppe mit ihren 62 Inseln gehört auch zu Tonga. Eine der Inseln, Foa, ist unser Ziel für die nächsten acht Tage. Beim Buchen des Fluges müssen wir zum ersten Mal unser Körpergewicht angeben, das am Flughafen sogar überprüft wird. Ob sie uns wohl nicht mitgenommen hätten, wenn wir beim Gewicht geschummelt hätten? Wahrscheinlich doch, denn gegen die meisten Tonganer sind wir die reinsten Fliegengewichte! Es sind ohnehin nur 4 Passagiere in der winzigen Propellermaschine. Der Pilot begrüßt die Gäste vom offenen Cockpit, erklärt, dass es während des Fluges etwas wackeln könnte, und dass uns das zischende Geräusch während des Fluges nicht beunruhigen soll irgendein Defekt, aber ganz normal! Aber wir bemerken das sowieso nicht, denn wir sind überwältigt von der unter uns liegenden Inselwelt. Kleinste, kleine und größere Atolle schwimmen wie Spiegeleier auf dem Meer, umgeben von Sandstränden, blauen und türkisfarbenen Lagunen und brandungsweißen vorgelagerten Außenriffen. Einfach toll! Kurz nach der Landung in Pangai, dem Hauptort der Ha’apei-Gruppe auf der Insel Foa, noch bevor der Flieger seine Parkposition erreicht hat, stehen einige Passagiere zu früh auf. Die Stewardess, eine Dame mit dem Doppelten unseres zusammengenommenen Körpergewichtes brüllt von hinten: „Sit down!“. Alle setzen sich brav wieder hin. Foa ist eine kleine Insel mit wenig Tourismus und durch einen Damm mit der Insel Lifuka verbunden, auf der sich unsere Unterkunft „Sandy Beach Resort“ befindet. Die ist jetzt in der Nebensaison zwar nur gering belegt. Aber, oh Schreck, am Tag unserer Ankunft ist der Bär los! Das Kreuzfahrtschiff „Hanseatic“ aus Hamburg liegt vor der Insel auf Reede! Die Passagiere wurden mit Zodiacs an Land gebracht und tummeln sich am Strand und im Wasser. Kreuzfahrer sind wohl sehr kommunikativ, und so kommen wir gleich mit einigen ins Gespräch. Am Abend wird für die Gäste seitens des Schiffs am Strand ein Barbeque aufgebaut, und Tonganer führen traditionelle Tänze mit Gesang vor eben eine Dinnershow. Wir sind herzlich eingeladen und erfreuen uns an den gekonnten Darbietungen. Noch in der Nacht läuft die „Hanseatic“ wieder aus, und es wird sehr ruhig im Resort. In unserem sehr großzügig bemessenen Bungalow darf der Gecko bleiben! Das Resort wird während der dreimonatigen Abwesenheit des (ebenfalls deutschen) Besitzers vortrefflich von einem Ehepaar aus Cornwall geleitet, das diese Aufgabe schon zum achten Mal wahrnimmt. Die Abendessen sind so gut und reichlich, dass wir uns vom zweiten Tag an eine Portion teilen. Wir verbringen eine wunderschöne Zeit auf Foa mit Schwimmen, Schnorcheln (auch hier enttäuschend wir kommen 20 Jahre zu spät), Paddeln oder Lesen und machen Spaziergänge über die Insel und lassen das „Weit-vom- Schuss“-Gefühl im Hauptort Pangai auf uns wirken. Ab und zu gibt es ein heftiges Gewitter, denn es ist der Beginn der Hurrican-Saison. Am 24. November fliegen wir zurück nach Tongatapu und von dort am nächsten Tag zurück nach Auckland, da wir nur von dort nach Hawaii fliegen können. Wir queren die Datumsgrenze, und deshalb gibt es für den 25. November zwei Tagebucheinträge! Es hat was, dass wir am 26. November in Auckland sagen können, dass wir gestern Morgen in Honolulu ankommen werden! Unsere Einreise in die USA erfolgt wider Erwarten problemlos. Dank unserer Visa erhalten wir eine Aufenthaltserlaubnis bis Ende Mai 2017.
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Fazit: Unser Südsee-Abenteuer ist beendet. Obwohl wir in acht Wochen ab Hamburg bis Los Angeles insgesamt 14 Unterkünfte hatten und dafür 11 Mal fliegen mussten, haben wir es nicht bereut, diesen Teil der Welt bereist zu haben. Wir haben Landschaften gesehen, wie wir sie bis jetzt nicht gesehen hatten. Wir haben nette und interessante, auch ungewöhnliche Menschen kennen gelernt. Es war eine Wonne, im warmen Meer ohne Angst vor giftigen Quallen, Krokodilen, Haien oder Steinfischen zu baden. Und dennoch wir werden froh und glücklich sein, in Los Angeles wieder in unser eigenes rollendes Heim einzuziehen, nachdem wir es hoffentlich wohlbehalten (bitte alle Daumen drücken!! Und, soviel sei schon einmal verraten, Euer Daumendrücken hat geholfen!) im Hafen in Empfang genommen haben werden. Ob und wie es dann weitergeht, erfahrt Ihr im nächsten Bericht! Ob und wie es dann weitergeht, erfahrt Ihr im nächsten Bericht! Mit klitzekleiner Verspätung wünschen wir Euch allen nur das Allerbeste für 2017! Bettina & Rolf (San Felipe/Mexiko-Baja California, im Januar 2017)
Hawaii-Inseln „Aloha Hawaii!“ Auf seiner Reise um die Welt kam Mark Twain 1866 nach Honolulu und beschrieb es als ein schönes kleines Städtchen, das aus schneeweißen hölzernen Landhäusern bestand, die von Blumen und Sträuchern umgeben waren. „Alles verriet einen bescheidenen Wohlstand. In den Salons der deutschen Einwanderer hingen Kupferstiche an den Wänden, wie z. B. „Rebekka am Brunnen“. Und der Notenständer neben dem Harmonium enthielt gefühlvolle Liebeslieder, wie „Willi, wo weilst Du nur“ oder „Wandle doch, Silbermond“.“ Nun, dieses so idyllische Städtchen hat sich zu einer recht unattraktiven Großstadt entwickelt. Unsere ungewöhnliche Unterkunft auf einer 70 Fuß langen, 60 to schweren Privatyacht ist zwar recht beengt, befindet sich aber im zentral gelegenen Yachthafen, so dass Vieles im fußläufigen Bereich liegt. Wir lernen nette und interessante Menschen kennen, denn die Besitzerin, die auch auf dem Schiff lebt, vermietet insgesamt 4 Kojen. Beim Frühstück auf dem quirligen samstäglichen Farmers Market lauschen wir einer Drei-Mann-Band, die uns altersgerecht mit Musik von Clapton und Santana beglückt. Und das Wetter ist an diesem Tag mal richtig gut, Temperaturen (schließlich herrscht auch hier der Winter) im norddeutsch-frühsommerlichen Bereich! Wir bummeln durch die Stadt, besuchen Chinatown und den kleinen, aber schön angelegten Botanischen Garten, bestaunen die Caribbean Royal Palm, einer der höchsten Bäume der Welt. Die Rundfahrt an der Küste entlang um die Insel Oahu herum begeistert uns nicht sehr, und das liegt nicht nur am schlechten Wetter. Im parkähnlich und wunderschön angelegten „Valley of the Temples“ am Fuße der Koolau-Berge realisieren wir zunächst nicht, dass es sich hier um einen internationalen Friedhof handelt. Die Kopie eines 900 Jahre alten japanischen Tempels (der auch im Heimatland nur noch eine Kopie ist) ist eine besondere Zierde. Am 30. November verlassen wir Oahu und fliegen auf die größte Insel der Hawaii-Gruppe, nach Hawaii, Namensgeber der ganzen Gruppe und deshalb auch „Big Island“ genannt. Wie fast auf jedem Flug, ist es auch auf diesem wieder viel zu kalt. Jacke, Kapuze, Schal und Decken schützen uns nicht vor erneuten Erkältungen – die x-te auf dieser Reise. Auf der Fahrt mit unserem Mietwagen vom Kona-Flughafen zu unserer Unterkunft gewinnen wir erste Eindrücke von der Entstehung der Hawaii-Inseln. Die Straße führt durch gigantische alte und junge Lavafelder, die die riesigen Schildvulkane im Laufe der letzten 500.000 Jahre ausgespuckt haben. Denn so jung ist Big Island, ein Baby unter den Hawaii-Inseln. Wir haben uns auf dieser großen Insel drei verschiedene Unterkünfte ausgesucht an der Westseite, der Ostseite und im Norden. Alle Unterkünfte sind von spezieller Art. Unsere erste Unterkunft in einem Privathaus ist ein winziges Zimmer mit Bad und offener Küche (es kann schon mal reinregnen) inmitten von Kaffeeplantagen auf einem Berg in ca. 600 m Höhe. Die Piste dort hinauf ist nicht für PKWs geeignet reiner (und guter) Zufall, dass wir als Mietwagen einen Softroader bekommen haben. Hier oben ist es recht kühl, so dass wir am Abend im Zwiebellook auf dem einzigen inhäusigen Sitzmöbel, auf dem Sofa sitzen. Ein Tiefdruckgebiet mit kühlem Wind, Regen und Schneefall auf den Berggipfeln hat Hawaii fest im Griff. Wir besuchen an der Küste gelegene historische Stätten der polynesischen Urbevölkerung aus dem 16. Jh., laufen an schwarzen Sandstränden entlang und halten erfolgreich Ausschau nach Meeresschildkröten. Vom Ufer der Kealakekua Bay erblicken wir an deren nördlichem Ende das Cpt. Cook Monument: Am 17.1.1799 landete Cook hier mit seinem Schiff „Resolution“ und wurde freundlich aufgenommen. Als beim Verlassen der Bucht der Mast brach und er zurückkehrte, kam es zum Streit und Kampf, in dessen Verlauf Cook getötet wurde. Davon waren beide Parteien so geschockt, dass der Streit beendet wurde. Zu spät für den armen Cook! Wir unternehmen erneut einen Schnorchelgang. Auch hier sind die Korallen alle tot, immerhin ist der Fischreichtum so, dass es sich lohnt. Hier lernen wir Marc kennen, der uns auf seine Kaffeefarm einlädt, auf der er auch ein Gästehaus unterhält. Hawaii ist der einzige US-Staat, der Kaffee anbaut. Die Ernten der Kona-Region sind weltberühmt für ihre milde Würze ohne bitteren Beigeschmack. Marc führt uns über sein wunderschön angelegtes Grundstück, auf dem unterschiedliche Obst- und Nussbäume neben Kaffee wachsen. So sehen wir zum ersten Mal einen Cashew-Nussbaum. Zum Knacken der Makadamia-Nüsse benutzt Marc einen Schraubstock-ähnlichen speziellen Nussknacker. So etwas wird Bettina für ihre gesammelten Makadamias wohl auch benötigen, denn normale Haushaltsgeräte à la Deutsch-Nussknacker scheitern an den unglaublich harten Schalen. Marc lässt uns von seinen absolut köstlichen Apfel-Mango-Bananen kosten, wie auch von einer genauso leckeren, uns unbekannten Frucht, deren Inhalt wir wie Pudding löffeln. Wir lernen, dass es sich bei der Papaya nicht um einen Baum, sondern um einen Strauch handelt, da der Stamm nicht verholzt. Und dass es auf Big Island ca. 50 verschiedene Avocado- und ebenso viele Mango-Sorten gibt. Vielen Dank Marc, wir haben viel dazugelernt! Nach einigen Tagen folgen wir der Straße bis South Point, dem südlichsten Punkt der Insel. Bei Regen und Wind erkunden wir die felsige Küste. Am Puna’u’u Beach schlafen Schildkröten auf dem schwarzen Sandstrand, lassen sich überhaupt nicht stören, blinzeln uns nur einmal kurz an. Die Straße führt uns nun weg von der Küste, durch Vulkanberge hinauf bis auf 1.200 m, um anschließend vor unserem Ziel Pahoa wieder zur Ostküste hinabzusteigen. Seit Tagen hat es hier geregnet, und mit gemischten Gefühlen sehen wir unserer neuen Unterkunft entgegen. Unser Zelt, das auf einer durchnässten Wiese unter Makadamia-Bäumen steht, ist entsprechend feucht. Am Abend müssen wir uns in klamme Betten legen, und unsere Erkältungen mögen das gar nicht. Es regnet die ganze Nacht ununterbrochen weiter. Vieles, was in dieser Unterkunft bei dem Wetter im Argen liegt, wäre bei gutem Wetter einfach exotisch gewesen, denn dass wir uns das Anwesen mit Pferden, Hunden, Katzen, Hühner, Pfauen und Hunderten von Makadamia-Nussbäumen teilen müssen, hat einfach etwas! So aber suchen wir uns in Pahoa kurzfristig eine Alternativ-Bleibe: Im Gästehaus von Irene gibt es jeden Morgen gemeinsam mit allen Gästen ein leckeres, liebevoll zubereitetes und unterhaltsames Frühstück. Irene führt ein strenges Regiment! So darf während des Frühstücks niemand sein Handy benutzen! Wir sollen uns unterhalten! Recht hat sie! Es ergeben sich interessante Gespräche, und wir erhalten gute Tipps. Eines unserer Ziele ist natürlich der Hawaii Volcanoes Nationalpark. Zum Park gehören die Südwestflanke des 4.170 m hohen Mauna Loa als auch der nur 1.247 m hohe Kilauea. Aber letzterer hat es in sich, denn er ist der zurzeit aktivste Vulkan der Erde. In seiner riesigen Caldera liegt neben weiteren Nebenkratern der lavagefüllte Halema’uma’u, aus dem immer wieder Lavafontänen emporschießen. Für bessere Fotos hätten wir uns etwas weniger Sicherheitsbewußtsein seitens der Ranger gewünscht….! Der Hammer aber ist der Seitenkrater Pu’u’O’u! Er spuckt seit 1983 ununterbrochen rotglühende Lava aus, die zurzeit knapp unter der erkalteten Oberfläche (manchmal fließt sie auch offen) über 9 km den Berg hinunter fließt, um dann unter Getöse und riesigen Dampfwolken ins Meer zu stürzen. Diesen Zusammenprall der Elemente wollen wir uns natürlich aus der Nähe ansehen. Per Fahrrad und zu Fuß geht es über Lavapisten und -felder zum Aussichtspunkt über das gigantische Naturschauspiel. Es ist einfach überwältigend! Durch den stetigen Lavafluss ins Meer sind bereits über 2 qkm neues Land entstanden, und während wir für ca. eineinhalb Stunden am Aussichtspunkt stehen, schiebt sich eine Landzunge erstarrter Lava ca. 50 m in das hier sehr tiefe Meer hinaus! Die Insel wächst. Was hier geschieht, übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen! Welche Gewalt hier wirken, zeigte der Kilauea-Vulkanausbruch von 2011. Durch die Eruption wurde eine Fläche von 123 qkm von Lava bedeckt. Wir sind und die Ureinwohner waren fasziniert von den Kräften, die tief in der Erde brodeln. Der glühende Lavasee im Halema’uma’u ist nach der Hawaii-Mythologie Sitz der Feuer- und Vulkangöttin Pele. Nach soviel Natur brauchen wir etwas Abwechselung. Dafür eignet sich der kleine Ort Pahoa vortrefflich, auch als Hawaiis Hippie-Hauptstadt bekannt. Und tatsächlich fühlen wir uns hinsichtlich Kleidung und Haartracht in die 70er Jahre zurück versetzt. Die Stadt ist voller Sonderlinge und Exzentriker, die auf dem Farmers Market in Kalapona hausgemachte „organische“ Lebensmittel, Kunsthandwerk und ausgefallene Kleidung anbieten. Kalapona war einst ein Fischerdorf am berühmten schwarzen Sandstrand, bis sich 1990 durch einen Ausbruch des Kilauea ein Lavastrom über den Ort ergoss und ihn zerstörte. Die Einwohner haben des bemerkenswert gelassen hingenommen. „Pele fordert ihr Land zurück. Sie hat es uns gegeben, nun hat sie es sich zurückgeholt.“ Unsere dritte Hawaii-Unterkunft liegt ganz im Norden, in Hawi. Die Saddle Road schraubt sich durch die Berge und bringt uns zum 2.835 m hohen Visitor Center des mit 4.205 m höchsten Vulkans Mauna Kea. Ab hier ist die Strasse zum Gipfel wegen schlechten Wetters gesperrt, die aber ohnehin nur mit Allradfahrzeugen befahrbar ist. Auch im Norden hat es seit Tagen geregnet, die Piste zu unserer Unterkunft ist tief verschlammt. Das Wohnhaus des Vermieters mutet wie ein Schrottplatz an, aber unser exotisches Baumhaus ist recht neu und ganz ordentlich. Am 10. Dezember bringen uns Bettinas Mädels mit ihren Männern wie in jedem Jahr ein gekonntes Weihnachtsständchen über Äther und Drähte. Und tatsächlich scheint an diesem Tag nach langer Zeit einmal wieder die Sonne, und wir bestaunen die wunderschöne Landschaft auf unserer Fahrt durch die Berge am Aussichtspunkt auf das Waipi’o Valley. Von den ca. 400 m hohen Kliffs bietet sich uns ein fantastischer Ausblick auf die Steilküste und das tief in die Kokula Berge eingeschnittene Tal. Ein schöner Abschluss, denn morgen fliegen wir zurück nach Oahu. Von dort werden wir am Folgetag weiter nach Los Angeles reisen.
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--HONOLULU-- Hawaii Inseln
------NADI----- Fidschi Inseln
--TONGATAPU-- Tonga Inseln
Nacula Island/Fidschi 2016 Nakula Island/Fidschi