---VENEDIG--- Italien
---LEFKADA--- Griechenland
--IGOUMENITSA-- Griechenland
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Fazit An diese Reise werden wir uns immer mit gemischten Gefühlen erinnern: Höhepunkte waren in der Türkei das Gebiet um Bafa-See/Latmos-Gebirge, in Griechenland die Meteora-Klöster. Ebenfalls auf der Haben-Seite stehen sowohl in Griechenland als auch in der Türkei die fast ausnahmslos freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Wir sind auch nicht dümmer geworden, denn wir haben uns viele historische Stätten der Antike angesehen und uns dafür mit ihrer Geschichte, aber auch mit der jeweiligen Landesgeschichte beschäftigt. Pech hatten wir mit dem Wetter: Es hat viel und teilweise sehr heftig geregnet, und es war viel zu häufig kalt. Es mag wärmere Jahre geben, aber wir haben die nordöstliche Ägäis nicht als attraktives Überwinterungsreiseziel erlebt. Die Küstenbereiche, speziell in der Türkei, sind erbarmungslos zugebaut. Erträglich ist es an den Küsten der Peloponnes-Halbinsel. Die simple Lösung, die Küsten doch einfach zu verlassen, greift leider nicht: Beide Länder sind im Landesinneren gebirgig. Schon nach wenigen Kilometern kommt man tausend und mehr Meter hoch, und Schnee und Eis beißen um diese Jahreszeit in die Nase! In beiden Ländern ist der Müll in erschreckender Intensität allgegenwärtig, besonders in ländlichen Bezirken und an Stränden. Und das, obwohl, wieder in beiden Ländern, die lokalen Behörden großzügigst Müllcontainer im ganzen Land aufgestellt haben. Im Ergebnis werden wir keines der beiden Länder noch einmal besuchen Städtereisen einmal außen vor. Enttäuscht? Nein, Erfahrung ist alles, und wir halten es mit Aristoteles: "Man muss dagewesen sein, um zu wissen, dass man nicht hier gewesen sein muss!". Außerdem: Wir haben sowohl von Griechenland, insbesondere aber von der Türkei, nur einen winzig kleinen Teil bereist. Wir sind ganz sicher, dass zu wärmeren Jahreszeiten (dann steppt allerdings der Massentourismus-Bär) in den uns unbekannten Landesteilen viele Schätze auf den Besucher warten! Übrigens: Wenn Ihr ein großes Wohnmobil fahrt und Pläne habt für eine Südamerikareise, die Euch auch über seeehr enge Andenpässe führen wird - wer griechische Dörfer mit ihren weitüberhängenden Balkonen meistert, meistert auch Andenpässe! Ein exzellentes Übungsland! Wir wünschen Euch und uns einen wunderschönen Sommer, Bettina & Rolf (Seevetal, im März 2025)
Über Venedig nach Hause Nach zwei letzten Zwischenstopps in Levkada (Ruinen der venezianischen Festung Agia Mavra aus dem 16. Jahrhundert) und Ammoydia nehmen wir am 25. Februar morgens die Fähre von Igoumenitsa zurück nach Venedig. Zum Glück sind die Kabinen nicht wieder so eiskalt wie auf der Herfahrt! Am Morgen des Folgetages laufen wir bei dichtem Nebel in Venedigs Lagune und den Hafen von Mestre ein. Auf dem uns bereits bekannten Caravan-Park in San Giuliano gibt es genügend freie Plätze: Wir können uns in den legendären Karneval von Venedig stürzen! Der reicht bis in die Antike zurück und war nach dem Siegeszug des Christentums eng mit den Gebräuchen der Fastenzeit verbunden. Schon ab dem 14. Jahrhundert, als die Sitten immer lockerer, dann zu locker wurden, kam es zu ersten Einschränkungen seitens der Behörden. Unter Napoleon wurde er endgültig verboten, und erst ab 1967 besann man sich wieder auf diese Tradition. Fellinis Film "Casanova" wirkte dabei als wichtiger Katalysator. Bei sonnigem Wetter erleben wir den Karneval mit seinen öffentlichen Veranstaltungen, bestaunen die durch Straßen und auf Plätzen flanierenden Menschen, die sich mit ihren prachtvollen und einfallsreichen Masken und Kostümen gerne fotografieren lassen. Wir genießen ein Venedig der besonderen Art, das wir so noch nicht erlebt haben! Die Verschlüsse unserer Kameras bekommen keine Pause zur Abkühlung, und, erstaunlich: In den letzten 10 Jahren haben wir nicht mehr so viele Menschen mit klassischen Kameras statt Smartphones in der Hand gesehen! Auf unserer Fahrt gen Heimat besuchen wir unsere Reisefreunde Rosemarie und Werner in der Schweiz, die wir bereits 2012 in Laos kennengelernt haben. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft und die schöne und unterhaltsame Zeit mit Euch! Nach einem letzten Halt in der uns ans Herz gewachsenen Fachwerkstadt Hannoversch Münden treffen wir drei Tage später nach 4,5 Monaten Abwesenheit wohlbehalten wieder im heimatlichen Seevetal ein.
Zurück in die kalte Heimat Griechenland zum Zweiten Anfang Februar kehren wir nach Griechenland zurück, u. a. in der Hoffnung, der Kälte in der Türkei zu entkommen. Das klappt nicht, denn die Kältefront hat auch Griechenland erreicht. Wir haben genug vom Frieren, und deshalb nehmen wir recht zügig Fahrt auf nach Westen, vorbei an Alexandropolis, durch die Berge und über weite Ebenen. Irgendwann liegt die Grenze zu Bulgarien nur noch 40 km zu unserer Rechten. Wir überlegen, die auf dem östlichen Finger der Halbinsel Chaikidiri liegenden, zum Weltkulturerbe gehörenden Klöster von Athos zu besuchen. Die 20 Klöster der Mönchsrepublik mit ihren 2000 Mönchen gehören völkerrechtlich zu Griechenland, genießen staatsrechtlich jedoch einen weitgehenden Autonomiestatus. Sie dürfen nur von Männern nach vorheriger Genehmigung betreten werden. Das Verbot weiblicher Wesen umfasst auch die Haltung von Haustieren ausgenommen sind nur die allgegenwärtigen Katzen, die einen gewissen Schutz vor Mäusen, Ratten und Schlangen bieten, sowie die zahlreichen Bienenvölker und Vögel. Aufgrund der zerklüfteten Topografie der Halbinsel sind Esel, Pferde und Maultiere als Lasttiere unverzichtbar soweit sie denn männlich sind. Weil wir derartige Weiberfeindlichkeit nicht unterstützen wollen (und wegen des Wetters), lassen wir die Halbinsel links liegen. Unser letztes wichtiges Ziel in Griechenland ist ein weiteres Weltkulturerbe, die berühmten Meteora-Klöster. Der Name Meteora leitet sich vom Altgriechischen ab und bedeutet "Himmelserscheinigungen" oder auch "in der Luft schwebend" und beschreibt die atemberaubende Lage der zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert auf den aus der Thessaly-Ebene steil aufsteigenden Felspfeilern errichteten Klöster. Ursprünglich verwendeten die Mönche Leitern und Seile mit Körben, um Baumaterial und sich selbst die steilen Klippen hinauf zu transportieren. Heutzutage gibt es dafür eine Zufahrtsstraße (eine straßenbauliche Meisterleistung!), Fahrstühle und Seilbahnen. Die Felsen entstanden vor Millionen von Jahren durch tektonische Aktivität mit einhergehender Erosion (Genaueres siehe z. B bei Geo   Veritas ). Das gesamte Areal umfasste einst 24 Klöster und zahlreiche Eremitagen, von Ersteren sind heute noch vier von Mönchen und zwei von Nonnen bewohnt. Die Übrigen waren entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen drohender Einsturzgefahr aufgegeben. Wir nehmen uns mehrere Tage Zeit für die Besichtigungen von fünf Klöstern, um in einer grandiosen Landschaft ihre Architektur und ihr prachtvoll ausgeschmücktes Inneres auf uns wirken zu lassen. Es sind heilige Orte mit strengen Kleidungsvorschriften: Frauen, die sich aufgrund der unchristlichen Außentemperaturen (irgendwann erwischt uns in den oberen Lagen eines Nachts sogar der Schnee) bereits unter mehreren Schichten Kleidung verbergen, sind zusätzlich verpflichtet, lange "Röcke" überzuziehen. Große dünne Tücher liegen als Leihkleidung am Eingang bereit. Während unseres Besuchs scheint zum Glück meistens die Sonne. Als das Wetter umschlägt, und es zu schneien beginnt, verlassen wir diesen sehr beeindruckenden Ort. Bei ständigem Regen geht es durch die Berge Richtung Ionisches Meer. Ab 1100 m wird aus Regen Schnee, aber die Straßen sind frei befahrbar. Wir erreichen die Küste und unser letztes Ziel in Griechenland, die Insel Levkada. Und endlich bessert sich auch das Wetter! Nach Umfahrung des Gyra-Sees, eine Lagune, in der Flamingos und andere Wasservögel zu Hause sind, geht es durch die Berge einmal wieder auf viel zu engen Dorfstraßen zur Kathisma-Beach an der Westküste. Auf der Piste oberhalb des Strandes ist das Übernachten in Wohnmobilen verboten, aber zu dieser Jahreszeit noch geduldet, doch mit Beginn der Saison im April wird sich das ändern. Die Restaurants neben uns werden bereits sommer-chic gemacht. Wir blicken hinaus auf das türkis-blaue Wasser, sitzen nach langer Zeit einmal wieder in der Sonne und genießen die Sonnenuntergänge im Meer. Will Griechenland uns auf den letzten Metern noch versöhnlich stimmen?
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